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Österreichs Spediteure unter Kartellverdacht

01.04.2010 12:56 Uhr
Österreichs Spediteure unter Kartellverdacht
Österreich: Vorwurf der Preisabsprache

Mehr als 40 österreichische Speditionen werden verdächtigt, zwischen 1994 und 2007 an illegalen Absprachen beteiligt gewesen zu sein.

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Wien. Mehr als 40 österreichische Speditionen werden verdächtigt, zwischen 1994 und 2007 an illegalen Absprachen beteiligt gewesen zu sein. Die österreichische Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) hat entsprechende Ermittlungen aufgenommen. Betroffen sind nach Medienberichten unter anderem die Gütertochter der staatlichen ÖBB Rail Cargo Austria (RCA) und Großkonzerne wie DB Schenker, Gebrüder Weiss und Logwin. Konkret lautet der Vorwurf, dass in der so genannten Speditions-Sammelladungs-Konferenz Preise für Stückgut-Sendungen und Kundenverbindungen sowie die Weiterverrechnung der LKW-Maut abgesprochen worden seien. Sollten sich die Vorwürfe als begründet herausstellen, drohen den beteiligen Unternehmen Bußgelder in Millionenhöhe.

BWB-Ermittlungen werden von einigen Speditionen bestätigt. Der Insider-Tipp über mögliche Kartellrechtsverstöße soll von einem beteiligten Speditions-Mitarbeiter gekommen sein. Durch eine Kronzeugen-Regelung erkauft sich der Anzeiger damit Straffreiheit. Spediteur-Obmann Harald Bollmann bezweifelt, dass Gesetze übertreten wurden. Es habe ein vom Oberlandesgericht jährlich bewilligtes Kartell gegeben. Man könne daher allenfalls dem Gericht vorwerfen, dass es dieses Kartell nicht bewilligen hätte dürfen.

Der Verband der österreichischen Frachtführer stellte klar, dass nur Speditionen vom Vorwurf betroffen seien. Insbesondere zeigten sich die Transporteure verärgert, dass offenbar die Spediteure sich auch bei der Weiterverrechnung der Mautgebühren abgesprochen haben. „Es leiden die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Spediteuren und Transporteuren, da viel an Vertrauen verloren gegangen ist“, sagte Peter Tropper, stellvertretender Geschäftsführer des Fachverbandes Güterbeförderung der VerkehrsRundschau. Den wirtschaftlichen Schaden für die Frachtführer könne der Verband jedoch derzeit „noch nicht seriös beziffern“. Solche Vorkommnisse seien zudem immer schädlich für die öffentliche Wahrnehmung der Branche, kritisierte Tropper. (rv/sb)

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