Seit 1. Mai 2014 gilt das neue Punktesystem im Kraftfahrt-Bundesamt. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt lobt, das System sei einfacher, klarer und verständlicher geworden.
148.000 Autofahrer wurden aus dem Bestand der Flensburger Verkehrssünder-Datei gestrichen. Ihre Punkte wurden nach der Reform des Systems am 1. Mai 2014 gelöscht, da es sich bei den Verstößen nur um leichte Ordnungswidrigkeiten gehandelt hatte, wie etwa das Fahren in einer Umweltzone ohne Plakette. 8,6 Millionen Führerscheinbesitzer haben noch ein Konto in Flensburg.
KEINE ANZEICHEN FÜR MEHR PROBLEME MIT DEM SCHEIN
Der Fachanwalt für Verkehrsrecht und ADAC-Vertragsanwalt Klaus Kucklick sieht die Reform nach wie vor kritisch. Vom Ziel, das System zu vereinfachen, sei man weit entfernt. Schon wenige Monate nach Inkrafttreten, Anfang Dezember 2014, habe man nachbessern müssen. Dadurch drohe der Führerscheinentzug noch früher, warnt er. Dass Rechtsanwälte auf der Gewinnerseite der Reform sein werden, prophezeite der Autoclub ACE bereits im April 2014.
Vorhergesagt wurde aber auch, dass Lkw-Fahrer schneller in die Nähe des Führerscheinentzugs kommen. Der Bundesverband Güterkraftverkehr BGL hat dafür keine Indizien. Auch beim Fahrlehrerverband und den Schulungszentren des TÜV Süd gibt es keine Anzeichen dafür, dass es mehr Teilnehmer an Schulungen zum Punkteabbau gäbe. Das Lieblingsprojekt des ehemaligen Verkehrsministers Ramsauer scheint geglückt.