Der Verkehr staute sich der Verkehr am Sonnabend in Richtung Norden zeitweise auf 25 Kilometer, in Richtung Süden auf 17 Kilometern. Pro Fahrtrichtung stand Autofahrern nur ein Fahrstreifen zur Verfügung.
Zudem wurde die Brücke kurzfristig für LKW über 7,5 Tonnen gesperrt, weil bei den am Donnerstag begonnenen Sanierungsarbeiten schwere Schäden an den Pfeilern entdeckt wurden. Das Verkehrsministerium von Schleswig-Holstein rechnet damit, dass die Arbeiten bis zu vier Monate dauern. Verkehrsminister Reinhard Meyer begutachtete am Samstag die Schäden. „Es ist deutlich geworden, dass wir in der Tat in einer dramatischen Situation sind“, sagte er nach Besichtigung der maroden Pfeiler. Die Entscheidung zur Sperrung der wichtigsten Brücke Schleswig-Holsteins für Lastwagen sei nicht leicht gefallen, an erster Stelle stehe aber die Verkehrssicherheit.
Offenbar halten sich jedoch nicht alle Lastwagenfahrer an die Sperrung, teilte die Autobahnpolizei Schleswig am Montag mit. „Es wird nicht eingehalten“, sagte ein Beamter am Montag. Woran genau das liege, könne nicht gesagt werden, aber viele ausländische Fahrer hätten anscheinend Schwierigkeiten damit, die Schilder zu lesen. Zurzeit werde beraten, wie mit der Situation umgegangen werden solle. Es werde aber versucht, alle Lastwagen anzuhalten; die Missachtung des Verbots werde sanktioniert.
Der Geschäftsführer des Unternehmensverbandes Logistik Schleswig-Holstein, Thomas Rackow, befürchtet durch die Baustelle Millionen Euro Zusatzkosten für die Transportbranche. „Ich bin fassungslos, es ist eine Katastrophe“, sagte er der lokalen Presse. Dass eine Baustelle dieser Größenordnung von einem Tag auf den anderen eingerichtet werde, habe er sich zuvor nicht vorstellen können. (dpa)