Mit Feng-Shui und Beschaulichkeit war es lange nicht weit her am Rastplatz Gruibingen kurz vor dem Albaufstieg. Grund: Die Großbaustelle samt Erweiterung der Fahrspuren. Doch jetzt macht der Rastplatz seinem entspannungsorientierten Anspruch (Europas erstes Feng-Shui-Rasthaus) wieder alle Ehre. Der geräumige LKW-Parkplatz wird vom Lärm der nahen A8 geschützt durch einen Wall.
Und wer sich ein paar Schritte weg bewegt von der Piste, dem erschließt sich am Rasthaus selbst ein wunderbarer Garten samt weitläufiger Terrasse und Turngeräten sowie ein kleiner Spazierweg in Richtung Ortschaft respektive Albhügel. Der hübsche Erlenbach macht das Rauschen des Verkehrs vergessen. Wer länger pausiert, kann von hier aus richtige Exkursionen unternehmen. Im Gegensatz zur Beschaulichkeit des Gartens bietet das Innere des Rasthauses mit seinem leicht reizüberfluteten, jetzt eben trendigen "Marktplatz"-Charme weniger Ruhe. Richtig lauschig sind die Blechstühle auf dem Podest hinter der Kasse nicht. Und die hinter einer Glasscheibe an der offenen Theke vor sich hin köchelnden Würste, Suppen und Soßen für die "frische Pasta" verlocken nur bedingt. Dafür entschädigt beim kurzen Stopp feiner Kaffee, vorbildlich in Bio-Qualität sowie leckeres Gebäck. Die schinkenbelegte Laugenstange schmeckte ebenfalls. Richtig preiswert war der Snack aber nicht: Stange und Cappucino je 3,30 Euro. 1,70 Euro fürs Croissant - das gibt's beim Bäcker im nahen Gruibingen unter Umständen günstiger. Die sauberen Sanifair-Toiletten liegen etwas umständlich im Obergeschoss. Auf dem Weg kann man sich dafür die Kristallsammlung ansehen - und das eigene Feng Shui wieder ins Lot bringen.