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Streik: GDL macht Druck auf DB

10.03.2011 13:23 Uhr
Streik: GDL macht Druck auf DB
Lokführer machen Druck und legen den Bahnverkehr lahm. (Foto: Axel Schmidt/dapd)

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer GDL macht Ernst: Ein flächendeckender Streik hat den Bahnverkehr weitgehend lahmgelegt.

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Die GDL betreikt mit 500 Lokführern bereits seit Mittwochabend, 20 Uhr, den Güterverkehr, Schwerpunkt Ostdeutschland. 600 Güterzüge kommen dadurch nicht oder nur stark verspätet an. Seit 4 Uhr morgens ist der Personenverkehr betroffen. Vor allem in Großstädten kommt es zu erheblichen Verzögerungen und Ausfällen im Regional- und S-Bahn-Verkehr.

Die GDL will nach drei kürzeren Warnstreikwellen durch die Ausweitung des Arbeitskampfes den Druck auf die Deutsche Bahn DB und die sechs großen Konkurrenten Abellio, Arriva, Benex, Keolis, Veolia und Hessische Landesbahn erhöhen. Ihre Forderung: Einheitliche Tarifbedingungen für 26.000 Lokführer auf dem Niveau der DB und fünf Prozent mehr Lohn.

"Wenn wir zwei, drei Tage Streik haben, wird man das gesamtwirtschaftlich kaum bemerken", sagte Kai Carstensen vom Münchener Ifo-Institut. Sollten die GDL-Mitglieder länger und flächendeckend die Arbeit niederlegen, sehe es aber anders aus.

Wer dringend Transporte braucht, hat sich rechtzeitig LKW-Kapazitäten gesichert. Durch die Bahnstreiks Probleme bekämen zunächst vor allem die Stahl- und Energiewirtschaft. Auch die Chemieindustrie transportiert immerhin acht Prozent ihrer Güter per Bahn und wäre schmerzhaft betroffen.

Besonders kritisch sähe die Lage in der Automobilindistrie aus, die auf extrem kurze Lieferketten setzt. Audi bekommt beispielsweise ein Drittel aller Komponenten per Bahn geliefert. Und jedes zweite Auto wird per Bahn abtransportiert. In zahlreichen Häfen warten Schiffe auf Automobile für den Export. Liegezeiten und Leerfahrten sind seht teuer.

"Das ist eine Kettenreaktion. Der Schaden wäre immens, wenn so ein Streik flächendeckend wird", betont Ingo Hodea vom Deutschen Speditions- und Logistikverband. Auf die Straße können die Güter kaum verlagert werden. 2000 Speditionen haben während der Krise dicht gemacht. Es gibt kaum freie Kapazitäten.

Man wird sehen, ob die Lokführer beweisen können, was ein 150 Jahre altes Arbeiterlied besingt: "Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will." (dpa/mo)

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