Aufgaben, für die es gutes Personal braucht. Dafür ist Didier Dischkewitz zuständig, der Fahrerbetreuer bei Logistik Schmitt. Ein Mann, der nicht nur aussieht wie ein alter Seebär, sondern wirklich aus dem Norden stammt. Deshalb rutscht ihm auch gerne mal ein Satz in Platt raus. Dischkewitz ist sein halbes Leben lang Lkw gefahren. „Es ist wichtig, dass da jemand steht, der die Sprache der Fahrer spricht“, sagt er. „Du musst die Jungs verstehen und wissen, was es heißt, diesen Job zu machen.“
Deshalb ist Dischkewitz auch bei den Bewerbungsprozessen mit dabei. „Wer hier arbeiten will, der muss sich schriftlich bewerben. Der Interessent muss gut Deutsch sprechen und als Mensch gut ins Team passen.“ Wer das erfüllt, darf sich auf Bezahlung nach hauseigenem Tarifvertrag und einen guten Fuhrpark freuen.
Ein großer Fuhrpark mit vielen Sternen
Bei Schmitt findet man keine alten Lkw auf dem Hof. Die Autos stammen im Wesentlichen aus dem Hause Daimler, ergänzt von ein paar MAN-Zugmaschinen. „Nach drei Jahren werden die Autos getauscht“, verrät Dischkewitz. Komfort erleben vor allem die Fahrer, die im Fernverkehr unterwegs sind. Hier haben die Lkw neben einem gemütlichen Bett eine Standklimaanlage, Standheizung und einen Kühlschrank. Wer Langstrecke macht, bleibt für gewöhnlich immer auf demselben Auto.
Ein Lkw, mit dem vermutlich jeder Fahrer einmal eine Runde drehen will, ist der Prototyp des E-Actros, den Logistik Schmitt für Daimler testet. Ein Lkw mit einem ordentlichen Drehmoment, der nur von Fahrern gelenkt werden darf, die eine spezielle Schulung gemacht haben.
Die Frage der Zukunft
Bei einem Familienunternehmen stellt sich irgendwann auch die Frage, wie es mal weitergehen soll. Rainer Schmitt hat zwei Kinder im Teenageralter, eine Tochter und einen Sohn. Gibt es schon Ambitionen für einen möglichen Einstieg? Es antwortet nicht der Geschäftsmann, sondern der Familienvater: „Darüber haben wir uns noch keine Gedanken gemacht, es ist auch noch etwas zu früh. Aber beide sollen ihr Leben selbst gestalten. Deshalb werde ich da keinen Einfluss nehmen.“
Als ich das Logistikgelände in Ötigheim verlasse und die großen Lagerhallen im Rückspiegel verschwinden, frage ich mich, was wohl „Opa“ Walter Schmitt sagen würde, wenn er seine Firma heute sehen könnte. Aus seiner Idee mit einem Lkw ist ein stattliches Großunternehmen gewachsen. Noch heute hat jeder Lkw als Andenken an den Gründer der Firma ein „WS“ auf dem Kennzeichen stehen. Wahrscheinlich wäre er ziemlich stolz, denke ich mir. Jedenfalls scheint er seinen Nachfolgern eine Gabe vererbt zu haben: zum richtigen Zeitpunkt mit den richtigen Gedanken am richtigen Ort zu sein.