Etwa 100.000 MPU-Gutachten pro Jahr werden auf Anordnung der Führerscheinbehörde in Deutschland erstellt. In den meisten Fällen wurde den Betroffenen der Führerschein wegen Trunkenheitsfahrten entzogen. Einen positiven Bescheid erhalten aber nur zwei von drei Prüflingen, viele müssen zusätzlich eine Nachschulung absolvieren.
Wie jetzt bekannt wurde, will Verkehrsminister Peter Ramsauer neben der Punkteregelung auch eine Reform der MPU. Vor allem, schreibt die AutoBild in ihrer heutigen Ausgabe, soll der Untersuchungsablauf nachvollziehbar und deshalb künftig dokumentiert werden, u.a. mit Hilfe von Ton- und Videoaufnahmen. Die MPU-Teilnehmer sollen außerdem ein Protokoll bekommen und dieses gegenzeichnen.
Der ADAC äußert sich den Reformplänen gegenüber positiv. Der Club fordere schon seit jahren, die MPU transparenter zu machen und die Qualität der Vorbereitung sowie der Untersuchung selbst zu verbessern. Der ADAC spricht sich jedoch auch dafür aus, dass betroffenen Autofahrern künftig die Möglichkeit gegeben werden soll, die Anordnung einer MPU gerichtlich überprüfen zu lassen. Bislang ist es lediglich möglich, das Ergebnis einer MPU anzufechten. (SK)
Quellen: www.autobild.de, www.adac.de
Mehr Transparenz beim "Idiotentest"
05.04.2012 15:33 Uhr

Verkehrsminister Ramsauer plant offenbar eine Reform der MPU.