Der Kaffeepott scheint zum Beruf zu gehören wie der LKW-Schlüssel - vielen hilft Koffeinhaltiges, wach zu bleiben. Forscher des australischen "The George Institute for Global Health" der Universität Sydney haben nun den Zusammenhang zwischen Koffeinkonsum und Unfallhäufigkeit untersucht. Das Ergebnis: Der Genuss von koffeinhaltigen Getränken senkt bei Fernfahrern tatsächlich das Risiko für einen Verkehrsunfall.
Für die Studie zog man Unfalldaten mit LKW über 12 Tonnen in den australischen Staaten Western Australia und New South Wales heran. Die Gewohnheiten von 530 Unfallfahrern wurden mit denen von 517 Truckern verglichen, die in den letzten zwölf Monaten unfallfrei unterwegs gewesen waren.43 % aller Befragten nahmen während langer Touren regelmäßig koffeinhaltige Getränke zu sich, wie Tee, Kaffee, Energydrinks oder auch Koffeintabletten, um konzentriert zu bleiben. Jeder dritter dieser Fahrer konsumierte sogar mehr als 400 Milligramm pro Tag, also mehr als vier Tassen Kaffee oder fünf Dosen Energydrink.
Erstaunlich: Für die "Kaffeetrinker" zeigte sich ein um 63 % geringeres Risiko, zu verunfallen, als für koffeinabstinente Fahrer; verschiedene Faktoren wie Schlafprobleme, Fahrkilometer, Alter etc. berücksichtigt. Studienautorin Lisa Sharwood will das Ergebnis trotzdem mit Vorsicht betrachtet wissen. Sie betont, dass Koffein zwar kurzfristig konzentrationsfördernd wirken und eine wichtige Rolle im "Müdigkeitsmanagement" spielen kann. Energydrinks und Kaffee würden aber natürlich keine notwendigen Pausen oder eine gute Tourenplanung ersetzen.
Auffällig ist ein weiteres Ergebnis der Unfallauswertungen: Fahrer, die in den vergangenen fünf Jahren bereits einmal einen Unfall hatten, trifft ein um 81 % erhöhtes Risiko, erneut zu verunglücken. SK