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Übergewicht: Risiko Bauchfett

13.11.2015 08:00 Uhr
Übergewicht: Risiko Bauchfett
Das Fett in der Kugel birgt Risiken
© Foto: Fotolia/Gert Lavsen

Eine Plautze vor sich herzuschieben, ist kein ästhetisches Problem. Dem einen gefällt's, dem anderen nicht. Doch Ärzte warnen: Das Fett in der Kugel ist gefährlich.

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Ich habe keinen dicken Bauch, meine Beine sind nur zu weit hinten!" Mit diesem und anderen Sprüchen kommentiert manch gewichtiger Kollege einen mächtigen, prallen (Bier-)Bauch. Oft sogar mit einem gewissen Stolz im Unterton - schließlich hat man ja einiges an Geld investiert, um sich eine ordentliche Kugel in der Körpermitte zu erarbeiten! In den USA, wie so oft ein neuer Hype, sind Männerbäuche derzeit ein Klatschthema. Dort wird debattiert darüber, was Frauen schöner finden: ein Sixpack oder einen so genannten "Dadbod", frei übersetzt: "Papakörper". Es gibt viele Männer, die eine gewaltige Plautze vor sich herschieben. Leider werden es immer mehr. In Deutschland gelten zwei von drei Männern als übergewichtig - Tendenz steigend. Viele glauben, der aufgeblähte Körper käme tatsächlich von häufigem Bier-Input. Das stimmt aber nur teilweise.

Bier liefert viele Kilokalorien. Je mehr Alkohol in einem Getränk ist, desto mehr sind es. Jedes Gramm reinen Alkohols verstoffwechselt der Körper in 7,1 Kilokalorien (kcal), die Maßeinheit für die Energie, die er daraus zieht. Zum Vergleich: Fett bringt 9,3 Kilokalorien pro Gramm. Ein halber Liter Bier hat zwischen 200 und 250 kcal. Die gleich Menge Wein hätte doppelt so viel, da mehr Alkohol.

Unser Körper braucht Treibstoff für alle körperlichen Vorgänge. Kohlenhydrate baut er in Glukose um (= "Einfachzucker") und verbrennt sie. Fett wird ebenfalls verbrannt. Kohlenhydrate und Fett sind die wichtigsten Energielieferanten. Dritter Hauptnährstoff ist Eiweiß, z.B. für den Muskelaufbau.

WOHER STAMMT DIE PRALLE KUGEL?

Eine Plautze ist nicht auf das Bier an sich zurückzuführen. Meist wird es zusätzlich getrunken, zum Essen oder in Gesellschaft. Es wirkt appetitanregend und schleust zudem die Speisen schnell durch den Körper. Auch wenn man zu viel gegessen hat, fühlt man sich nicht übersättigt. So wird mehr Energie zugeführt als der Körper braucht. Überschüssigen Zucker lagert er in Form von Glykogen (= "Mehrfachzucker") als Reserve ein, überschüssiges Fett wandert in Depots, für die schlechten Zeiten. Nur, wer sich entsprechend bewegt und wessen Körperzusammensetzung günstig ist (genug Muskulatur? Sie verbrennt mehr Energie als Fettgewebe), bekommt keine Gewichtsprobleme.

Fett brauchen wir insgesamt nur in Maßen zuführen, es ist aber auf den meisten Tischen reich vorhanden: Butter und Öl sind reines Fett, es steckt auch reichlich in Fleisch und Wurst, Pommes, Pizza, Döner, Milchprodukten, Käse, Süßem.

BIN ICH EHER DER APFEL- ODER DER BIRNENTYP?

Warum schieben manche Männer eine solche Kugel vor sich her? Das ist eine Laune der Natur und hat mit Genen und Hormonen zu tun. Bei Frauen sammelt sich das überschüssige Fett gern an Hüften, Po und Oberschenkeln, man findet unter ihnen häufig birnenförmige Figuren. Bei Männern sieht's anders aus: Sie sind mehr die "Apfeltypen", bei ihnen lagern die Fettdepots mehr in der Körpermitte - Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel. Ein typischer Bierbauch besteht fast ausschließlich aus Fett. Und da das Bindegewebe von Männern nicht so dehnfähig ist (sie "müssen" ja auch nicht schwanger werden), spannt die Haut drumherum und das Ganze sieht aus wie ein überdimensionaler praller Fußball.

INNERES BAUCHFETT GEFÄHRDET DIE ORGANE

Das Problematische ist: Es handelt sich beim Bierbauch nicht nur um die Ästhetik. Manchem gefällt's sogar, anderen nicht. Doch eine aufgeblähte Körpermitte ist ein gesundheitliches Risiko. Unter der Hautoberfläche liegt nur ein Teil des Fetts, im Fachjargon das "subkutane" Fett genannt. Bei Frauen liegen diese Fettpölsterchen als Energiereserve mal an der Hüfte, mal am Po. Gefährlicher ist das Fett, das sich im Bauchraum sammelt, das so genannte "viszerale" Fett. Es hat eine ganz andere Struktur. Es legt sich rund um die Organe, zum Beispiel die Leber, und kann zu teils schweren Funktionsstörungen führen. Es sendet entzündliche Stoffe aus, kann die Blutgefäße schädigen und führt so zu einem größeren Risiko, eine Diabetes Typ II ("Zuckerkrankheit") zu entwickeln oder an einem Herz-Kreislauf-Leiden zu erkranken. Männer sind hier also im Nachteil. Je größer der Bauch, desto mehr viszerales Fett.

ES MUSS JA NICHT GLEICH EIN TRAINIERTES SIXPACK SEIN

Sollten Sie bei sich ein Risiko erkennen oder befürchten, ist es Zeit für einen Arztbesuch. Ein ärztlicher Befund mit Blutbild gibt Aufschluss. Gehen Sie kein unnötiges Risiko ein! Der Bauch macht Sie auch unbeweglicher und kurzatmig. Wie attraktiv Kugel oder Wabbelfett für das andere Geschlecht sind, sei einmal dahingestellt.

Wer abnehmen möchte oder muss, sollte als erstes in Ruhe seine Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten studieren. Wieviele Kalorien braucht Ihr Körper überhaupt? Woher kommt der Bauch? Zu viel reichhaltiges Essen/Trinken, zu wenig Bewegung? Wann wird zu viel gegessen? Bei Stress, in Gesellschaft, bei Langeweile? Die Regel lautet: Das Körpergewicht bleibt konstant, wenn Energiezufuhr und -verbrauch (in Kalorien gemessen) ausgewogen sind. Nimmt man mehr Kalorien zu sich als man verbraucht, wachsen die Depots. Nur andersrum verliert man an Gewicht. Für eine Reduktion ohne Yo-Yo-Effekt gilt für Gesunde:

  1. Den persönlichen Energiebedarf ausrechnen (lassen).
  2. Ein konkretes Ziel setzen - zum Beispiel wären zehn Prozent weniger Bauchumfang ein guter, gesunder Anfang.
  3. Bewusst und ausgewogen ernähren. Kalorienzufuhr nicht zu stark reduzieren.
  4. Zugleich mehr regelmäßige dauerhafte Bewegung und so Fettab- und Muskelaufbau. Diese Formel funktioniert. Zu hundert Prozent!

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