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Vorsorge: Tomaten gegen Krebs

06.12.2014 08:00 Uhr
Vorsorge: Tomaten gegen Krebs
Mit Tomaten lässt sich das Krebsrisiko senken
© Foto: Picture Alliance/Fotototo

Kann man mit der richtigen Ernährung dem Krebs vorbeugen? Einen hundertprozentigen Schutz gibt es nicht. Aber man kann sein persönliches Risiko erheblich senken.

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Für die meisten von uns ist eine Krebserkrankung etwas Diffuses. Man lebt eben mit der Hoffnung, dass es einen selbst nie "erwischt". Doch wer schon einmal einen krebskranken Menschen im Endstadium seines Lebens kennengelernt oder gar begleitet hat, dem drängt sich die Frage geradezu auf: Wie kann ich mich selbst schützen? Muss und wie kann ich gesünder leben? Immerhin erkranken jeder zweite Mann und jede dritte Frau im Laufe des Lebens an Krebs.

Aber es gibt auch sehr gute Nachrichten: Krebs ist eine weitestgehend vermeidbare Krankheit. Man kann vorbeugen! Die größten Risikofaktoren sind bekannt und die meisten lassen sich vermeiden. In erster Linie ist dies das Rauchen; Nikotin verursacht 30 % aller Neuerkrankungen.

Am zweitstärksten mit einer Krebsentstehung verbunden sind Fehlernährung bzw. Überernährung. Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht davon aus, dass jeder dritte Krebsfall darauf zurückzuführen ist. Krebs ist zum Teil eine Wohlstandskrankheit.

Weitere Ursachen können chronische Infektionen, Umweltgifte und radioaktive Strahlung sein. Nur in fünf bis zehn Prozent der Fälle, so die Deutsche Krebshilfe, ist Krebs erblich bedingt. Mit "erwischen" hat das nicht viel zu tun.

Das persönliche Krebsrisiko steigt jeweils, wenn mehrere Faktoren zusammentreffen. Dass die Ernährung bei der Entstehung von Krankheiten eine große Rolle spielt, leuchtet ein: Wer sich mangelhaft ernährt, wird krank. Durch Fehlernährung werden Organe und/oder das Immunsystem geschwächt, der Mensch wird leichter "Opfer" von Bakterien, Keimen und auch entarteten Zellen. Das gleiche gilt für Überernährung: Wer übergewichtig oder fettleibig (adipös) ist, dessen Risiko für eine (Krebs-)Erkrankung ist auch höher als das eines Normalgewichtigen. Bei Übergewicht sind die hohen Blutfettwerte außerdem ein Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall, weil die Blutgefäße durch Ablagerungen verengt sind ("Arteriosklerose").

Jede Empfehlung mit dem Titel "Essen gegen Krebs" zielt zunächst in die Richtung, Fehl- und Überernährung zu vermeiden. Für viele heißt das, etwas wegzulassen:

  • Nur so viel essen, wie der Körper tatsächlich an Energie verbraucht.
  • Weniger Salz zu sich nehmen.
  • Weniger tierische Fette (Fleisch, Wurst, Butter, Schmalz, Milch).
  • Weniger industriell Verarbeitetes/Fertigprodukte, mehr naturbelassene Lebensmittel.
  • Keine zuckerhaltigen Getränke.

KANN MAN WIRKLICH "ESSEN GEGEN KREBS"?

Die wissenschaftlichen Zusammenhänge der Krebsentstehung sind noch nicht bis ins Detail erforscht. Dazu handelt es sich hier um ein viel zu komplexes Geschehen. In punkto Ernährung stellen sich der Forschung die Fragen: Was und wie haben Menschen gegessen, die an Krebs erkrankt sind? Wie wurden die Lebensmittel gelagert und zubereitet, in welchen Mengen und in welcher Kombination wurden sie verzehrt? Und welche weiteren individuellen Faktoren spielten bei der Erkrankung eine Rolle?

Das entsprechende europäische Forschungsprogramm heißt "EPIC" und läuft seit 1992. Eine halbe Million Männer und Frauen aus zehn Ländern nehmen daran teil; aus Deutschland rund 25.000 Personen aus dem Gebiet rund um Heidelberg sowie rund 27.500 Personen aus der Gegend Potsdam. Sie machten genaue Angaben über ihre Lebensgewohnheiten (auch die Ernährung) und ihren Gesundheitszustand. Es wurden und werden in Abständen Blutproben entnommen und Daten wie Gewicht, Größe und Taillenumfang erfasst. Erste Ergebnisse aus EPIC wurden bereits veröffentlicht.

Im Folgenden haben wir eine Übersicht von Empfehlungen zusammengestellt, auf die sich die Forschung bislang weltweit geeinigt hat. Sie wurden teils in der EPIC-Studie bestätigt und wurden von der Weltgesundheitsorganisation WHO veröffentlicht.

VIELE BALLASTSTOFFE

Ballaststoffe sind kein unnützer Ballast, sondern die für die Verdauung wichtigen Pflanzenfasern im Getreide, in Obst und Gemüse. Essen Sie so viele pflanzliche Lebensmittel wie möglich. Die Fülle an Obst ist schier unüberschaubar, und auch an Gemüsen gibt es über das ganze Jahr reichlich Auswahl, z.B. Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen), Fruchtgemüse (wie Paprika und Tomaten), Knollen- (Rote Beete, Rüben) oder Zwiebelgemüse.

Getreide und Getreideprodukte sollten neben Kartoffeln ohnehin die Basis der Ernährung sein. Die schützenden biologischen Substanzen stecken weitestgehend in den Randschichten, also in der Schale. Bevorzugen Sie also Vollkornmehl (-brot, -reis, -nudeln) statt leerem Weißmehl. Lassen Sie bei Gemüse und Obst die Schale dran, wann immer sie essbar ist.

WENIG (ROTES) FLEISCH, KEIN GEPÖKELTES

Zweimal Fleisch pro Woche - das sollte genügen. Früher gab's ja auch nur den Sonntagsbraten! Sparen Sie vor allem an rotem Fleisch (Rind, Schwein, Kalb, Schaf, Lamm, Ziege). Es gilt als wahrscheinlich, dass rotes Fleisch die Entstehung von Dickdarm- und Enddarmkrebs fördert. Achtung: Beim Erhitzen, zum Beispiel Grillen, Rösten, Räuchern oder zu scharfen Anbraten entstehen krebserregende Stoffe, die Darmkrebs oder Magenkrebs begünstigen. Vorsicht vor Wurst- und Fleischwaren, die durch Pökeln konserviert wurden. Die WHO warnt vor ihrem Verzehr.

SEKUNDÄRE PFLANZENSTOFFE

Keine Angst, Sie müssen keine Blumen essen! Die sekundären Pflanzenstoffe, wie z.B. Carotinoide oder Flavonoide, stecken im Obst und Gemüse, und sie senken das Risiko für bestimmte Krebsarten, sie sind "antikanzerogen". Viele dieser Stoffe haben außerdem eine Schutzwirkung vor Herz-/Kreislauferkrankungen und sie wehren Krankheitserreger und Gifte ab. Empfohlen werden fünf Portionen Obst oder Gemüse am Tag. Und das ist ganz leicht zu schaffen. Wir haben (nächste Seite) viele Tipps für Sie! Zu den Pflanzenstoffen, die das Krebsrisiko senken sollen, zählen:

  • Carotinoide: Das ist der gelbe, orangefarbene oder rote Farbstoffe in Tomaten oder grünem Gemüse wie Spinat und Grünkohl. Sie wirken als "Jäger" von so genannten Freien Radikalen. Das nämlich sind sauerstoffhaltige Moleküle, die große Schäden in der DNA anrichten und Körperzellen schädigen oder zerstören.
  • Sulfide: Das sind die Duft- und Aromastoffe in Zwiebeln, Lauch, Knoblauch, Schnittlauch.
  • Glucosinolate: Enthalten in allen Kohlarten, Radieschen, Kresse oder Rettich.
  • Phenolsäuren: Enthalten in Grünkohl, Weißkohl, Radieschen.
  • Flavonoide: Die blauen, violetten oder gelben Farbstoffe im Obst. Essen Sie Kirschen, Trauben, Birnen, Auberginen, Pflaumen, Äpfel, Beerenobst.

WENIG ALKOHOL

Es gilt als sicher, dass regelmäßiger Alkoholkonsum das Risiko von Mundhöhlenkrebs, Rachenkrebs, Krebs der Speiseröhre, der Leber und auch Brustkrebs erhöht. Ursache ist Acetaldehyd, eine Verbindung aus dem reinen Alkohol. Je mehr Alkoholgehalt, desto höher das Risiko, also möglichst wenige "scharfe" Sachen wie Brände und Schnäpse trinken. Bei Frauen ist auch Harmloseres gefährlich: Täglich 0,3 Liter Wein erhöhen das Brustkrebsrisiko um 31 %.

UND WENN ICH LIEBER VITAMIN-TABLETTEN NEHME?

Obst und Gemüse liefern wichtige Vitamine, auch welche, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Dass Vitamine vor Krebs schützen, ist nach heutiger Erkenntnis aber nicht bewiesen. Sicher ist: Es bringt nichts, sondern ist im Gegenteil sogar schädlich, einzelne Vitamine in Form von Tabletten als Nahrungsergänzung zu sich zu nehmen! (z.B. ACE-Vitamine, Vitamin E, Beta-Carotin). Die Natur mixt Vitamine z.B. in einem einzelnen Apfel mit Mineralstoffen, Spurenelementen, Ballast- und Pflanzenstoffen. So genial kann der Mensch das nicht reproduzieren, er isoliert Vitamine. Das Bundesinstitut für Risikoforschung warnt vor dem Einnehmen künstlich isolierter Vitamine, vor allem hochdosiert. Und der Deutsche Krebsinformationsdienst schreibt: Wer Vitamintabletten nimmt, lebt kürzer! Studien zeigen, dass künstlich isolierte Vitamine schaden und das Krebsrisiko sogar steigern können. Raucher, die Carotinoide als Tablette einnehmen, bekommen häufiger Lungenkrebs. Männer, die Vitamin E und/ oder Selen schlucken, steigern ihr Risiko für Prostatakrebs. Besser einen Apfel pro Tag essen!

RICHTIG AUFBEWAHREN, NIEMALS ANGEGAMMELTES

Kühl und nicht zu lange, heißt die Devise bei der Aufbewahrung. Wenn etwas schimmelt, werfen Sie es weg (nur die befallenen Stellen abzuschneiden, reicht nicht!). Denn die darin enthaltenen Pilzgifte sind nachgewiesen krebserregend. Obst gründlich und kurz waschen! Werfen Sie Früchte mit braunmatschigen Stellen ebenfalls weg, denn auch in der Braunfäule stecken krebserregende Stoffe. Beim Erhitzen von Lebensmitteln aufpassen, dass sie nicht "rauchen". Achten Sie hier auf möglichst schonende Zubereitung und verwenden Sie generell dazu wenig Wasser und Fett.

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