Stuttgart. Nutzfahrzeughersteller, die künftig Kohlendioxid sparen wollen, müssen verschiedene Maßnahmen kombinieren: So lautete die Botschaft der „Truck Powertrain 2020- Mastering the CO2 Challenge" Studie des Beratungsunternehmens Roland Berger. Neben den alternativen Antrieben wie den Hybridmodellen bilden die Leichtbauweise und aerodynamische Konzepte ein Spar-Trio, dass im Paket die Nutzfahrzeuge je nach Segment zwischen neun (Verteiler zwischen 12 und 18 Tonnen) und 15 bis 20 Prozent (Fernverkehr-LKW) spritsparender machen kann, wie die Studienherausgeber vorrechnen. Besonders wichtig sind hierbei Maßnahmen, die das Fahrzeug selbst betreffen, da diese die Rolleigenschaften verbessern helfen.
Auf den Roll- und den Luftwiderstand entfallen rund 40 Prozent der vom Fahrzeug aufgebrachten Energie. So könnte laut Schätzung der Experten bei einem 40 Tonner, der in zehn Jahren vom Band laufen wird, der Truck um 3bis 5 Prozent und der Trailer nochmals um 7 bis 10 Prozent effektiver rollen als heutige Modelle. Zusammen mit den Verbesserungen der Fahrzeugtechnik (Potenzial: rund 5 Prozent) würde der Dieselverbrauch um ein Fünftel sinken. Die Mittel dazu sind bekannt: Seitenverkleidung am Trailer, Spoiler und Super-Singlereifen. Das diese Verbrauchsvermeidung notwendig sein wird, zeigen die internationalen Vorgaben an die CO2- oder Verbrauchswerte. So gelten beispielsweise in Japan heute schon Kraftstoffverbrauchshöchstwerte. In den USA soll es spätestens im Jahr 2016 CO2-Richtwerte geben. Ähnliches erwarten die Analysten für Europa.
In diesen drei hochregulierten Märkten erwarten die Studienherausgeber eine Verbesserung der Antriebstechnologie in den kommenden von rund fünf Prozent. Indes könnten die Wachstumsmärkte wie Brasilien, China, Indien oder Russland ihre Fahrzeuge um 10 bis 20 Prozent sparsamer machen im Vergleich zum Stand von 2007. In heutigen Vergleichen der LKW aus Brasilien und Deutschland liegen laut Roland Berger die Durchschnittsverbrauchswerte bei den 12-, 18- und 40 Tonner um 22, 11 beziehungsweise 13 Prozent auseinander. (rs)