Belgien plant die Einführung eines elektronischen Mautsystems. 2013 soll die LKW-Maut von der „Eurovignette" mit einer jährlichen Einmalzahlung auf eine kilometerbezogene Abgabe ähnlich dem deutschen Toll-Collect-System umgestellt werden. Darauf haben sich Regierungsvertreter der drei belgischen Regionen Wallonien, Flandern und Brüssel diese Woche geeinigt. Die Maut soll für alle Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen gelten. Bislang mussten in Belgien nur LKW ab 12 Tonnen die Eurovignette mitführen, die zuletzt rund 1250 Euro pro Jahr kostete.
Die Abgabe soll auf allen Straßen erhoben werden, auf denen heute bereits die Eurovignette Pflicht ist. Das sind alle Autobahnen sowie die sonstigen Hauptverkehrsachsen des Landes. Allerdings steht es jeder der drei Regionen frei, zusätzliche Straßen mit einer Mautpflicht zu versehen. Die Höhe der Abgabe soll sich nach der Umweltfreundlichkeit des Fahrzeuges richten. Ob weitere Berechnungsfaktoren wie zum Beispiel eine erhöhte Maut zu Stoßzeiten auf bestimmten Strecken in das neue System aufgenommen werden, ist zurzeit noch offen.
Parallel zur Umstellung der LKW-Maut sollen 2013 erstmals auch PKW-Fahrer für die Benutzung der belgischen Autobahnen zur Kasse gebeten werden. Wie genau diese Maut aussehen wird, ist noch unklar. Für ausländische PKW ist ein Vignettensystem mit zeitlich variabler Geltungsdauer im Gespräch. Halter von in Belgien gemeldeten PKW sollen einen jährlichen Pauschalbetrag bezahlen. (vr)
Belgien will kilometerbezogene LKW-Maut einführen
21.01.2011 14:45 Uhr
Belgien plant die Einführung eines elektronischen Mautsystems.