Im Rahmen des Forschungsprojekts Banula wurde auf dem Campus des Technologieunternehmens Vector in Stuttgart ein innovativer Ansatz zur Nutzung öffentlicher Ladeinfrastruktur für schwere E-Nutzfahrzeuge demonstriert. Im Fokus stand das sogenannte Durchleitungsmodell, das eine wirtschaftlichere und diskriminierungsfreie Nutzung von Ladepunkten ermöglichen soll.
Netzdienliches Laden mit eigenem Stromtarif
Für den Ladevorgang kam das Lade- und Lastmanagementsystem vCharM von Vector zum Einsatz. Es ermöglicht ein dynamisches, netzdienliches Laden und wurde mit einem externen Abrechnungssystem kombiniert. Diese Kombination erlaubt es Unternehmen, ihre Ladeinfrastruktur flexibler zu nutzen – etwa durch die Integration von Strom aus eigenen Photovoltaikanlagen, das öffentliche Laden von E-Lkw Dritter oder das Laden von Dienstfahrzeugen über private Stromverträge der Mitarbeitenden.
Durchleitungsmodell entkoppelt Stromvertrag und Ladepunkt
Das Besondere am Durchleitungsmodell: Die Strombeschaffung ist vom Betrieb der Ladeinfrastruktur getrennt. Betreiber stellen ihre Ladepunkte gegen Gebühr zur Verfügung, während Nutzende ihren eigenen Stromtarif mitbringen. Die energiewirtschaftliche Abwicklung erfolgt über ein virtuelles Bilanzierungsgebiet. Dadurch lassen sich Strommengen eindeutig zuordnen und transparent abrechnen – ohne zentrale Roaming-Plattformen oder doppelte Schnittstellen. Das reduziert Komplexität und schafft neue Spielräume für netzdienliche Optimierung.