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E-Lkw lädt öffentlich: Durchleitungsmodell im Praxistest

12.09.2025 11:40 Uhr | Lesezeit: 3 min
E-LKW beim Ladevorgang an einer Hochleistungsladesäule
Durchleitungsmodell: E-Lkw lädt netzdienlich und diskriminierungsfrei
© Foto: Vector Informatik

Ein Pilotprojekt zeigt, wie E-Lkw im Durchleitungsmodell öffentlich laden können – wirtschaftlich, netzdienlich und diskriminierungsfrei.

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Im Rahmen des Forschungsprojekts Banula wurde auf dem Campus des Technologieunternehmens Vector in Stuttgart ein innovativer Ansatz zur Nutzung öffentlicher Ladeinfrastruktur für schwere E-Nutzfahrzeuge demonstriert. Im Fokus stand das sogenannte Durchleitungsmodell, das eine wirtschaftlichere und diskriminierungsfreie Nutzung von Ladepunkten ermöglichen soll.

Netzdienliches Laden mit eigenem Stromtarif

Für den Ladevorgang kam das Lade- und Lastmanagementsystem vCharM von Vector zum Einsatz. Es ermöglicht ein dynamisches, netzdienliches Laden und wurde mit einem externen Abrechnungssystem kombiniert. Diese Kombination erlaubt es Unternehmen, ihre Ladeinfrastruktur flexibler zu nutzen – etwa durch die Integration von Strom aus eigenen Photovoltaikanlagen, das öffentliche Laden von E-Lkw Dritter oder das Laden von Dienstfahrzeugen über private Stromverträge der Mitarbeitenden.

Durchleitungsmodell entkoppelt Stromvertrag und Ladepunkt

Das Besondere am Durchleitungsmodell: Die Strombeschaffung ist vom Betrieb der Ladeinfrastruktur getrennt. Betreiber stellen ihre Ladepunkte gegen Gebühr zur Verfügung, während Nutzende ihren eigenen Stromtarif mitbringen. Die energiewirtschaftliche Abwicklung erfolgt über ein virtuelles Bilanzierungsgebiet. Dadurch lassen sich Strommengen eindeutig zuordnen und transparent abrechnen – ohne zentrale Roaming-Plattformen oder doppelte Schnittstellen. Das reduziert Komplexität und schafft neue Spielräume für netzdienliche Optimierung.


Kurz gesagt: Was ist das Durchleitungsmodell?

Das Durchleitungsmodell erlaubt es, dass E-Fahrzeuge an öffentlichen Ladepunkten mit dem eigenen Stromtarif laden – unabhängig vom Betreiber der Ladesäule. Die Abrechnung erfolgt über ein virtuelles Bilanzierungsgebiet, wodurch Strommengen eindeutig zugeordnet und transparent verrechnet werden können.



Förderprojekt Banula: Technische Umsetzung bereits möglich

Das Projekt Banula (Barrierefreie und Nutzerfreundliche Lademöglichkeiten schaffen) wird vom Fraunhofer IAO koordiniert. Ziel ist es, diskriminierungsfreie Ladeinfrastruktur bundesweit zugänglich zu machen. Das Land Baden-Württemberg fördert den Aufbau eines öffentlichen Lkw-Ladenetzes im regionalen Straßennetz. Die Anforderungen der neuen Förderrichtlinie BASE BW – darunter ein hoher Anteil erneuerbarer Energien und nutzungsfreundliche Abrechnungsmodelle – konnten im Pilotprojekt bei Vector bereits technisch erfüllt werden.

Konsortium mit breiter Branchenbeteiligung

Vector ist assoziiertes Mitglied im Banula-Konsortium. Weitere Partner sind TransnetBW, SmartLab, OLI Systems, die Schwarz Gruppe, die Universität Stuttgart, die Kanzlei bbh sowie der Energieversorger badenova.

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#E-Lkw

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