Der LKW-Verkehr wird in den nächsten Jahrzehnten weiter kräftig wachsen. Die prognostizierten Wachstumsraten des (Straßen-)Güterverkehrs sind so hoch, dass ohne einschneidende Maßnahmen die nationalen Klimaschutzziele für 2050 gefährdet sind, so der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU). Bisher habe die Verkehrspolitik allerdings versäumt, zielführende Konzepte für einen nachhaltigen Güterverkehr zu entwickeln.
Um die Klimaschutzziele zu erreichen, sei es langfristig notwendig, den Güterverkehr auf erneuerbare Energieträger umzustellen. Da Biokraftstoffe aus nachhaltigem Anbau nur in unzureichenden Mengen verfügbar sein werden, erfordert dies vorrangig die Umstellung auf regenerativ-elektrische Systeme. Der SRU empfiehlt deshalb, Autobahnen mit Oberleitungen auszurüsten. „Die Einführung eines Oberleitungssystems für elektrisch betriebene LKW (Trolley-Trucks) sollte vor diesem Hintergrund umfassend technisch, ökonomisch und europarechtlich geprüft und in Demonstrationsprojekten erprobt werden“, heißt es in einer Mitteilung des SRU. Die LKW würden weder CO2 noch Schadstoffe ausstoßen.
Ob die Oberleitungen jedoch wirklich genutzt würden, bleibt fraglich. Schließlich wachse der Anteil ausländischer LKW, die deutsche Autobahnen als Transitstrecke nutzen, immer weiter. Und Spediteure aus Polen oder Rumänien werden kaum in teure Hybridtechnik – die ist Voraussetzung für die Nutzung von Oberleitungen – investieren, heißt es in einem Bericht des Fachmagazins Autobild.
Elektro-LKW als Lösung?
22.06.2012 10:00 Uhr
Der LKW-Verkehr nimmt weiter zu. SRU schlägt E-LKW und Oberleitungen vor.