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Elvis und BVMW: Preisdruck auf die Logistikbranche nimmt bedenkliches Ausmaß an

07.04.2022 17:00 Uhr | Lesezeit: 2 min
Symbolbild Tanken
Der Überlebenskampf geht weiter: Die stark angestiegenen Kraftstoffpreise verschärfen die ohnehin angespannte wirtschaftliche Lage im Transportsektor
© Foto: picture alliance / EPA | SHAWN THEW

Am 23. März 2022 hatte sich der Koalitionsausschuss auf ein zweites Entlastungspaket geeinigt, das unter anderem die Senkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe für drei Monate vorsieht. Bisher ist allerdings noch nicht abgeschlossen geklärt, wann die Absenkung wirksam wird.

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Berlin. Der Überlebenskampf geht weiter: Die stark angestiegenen Kraftstoffpreise verschärfen die ohnehin angespannte wirtschaftliche Lage im Transportsektor. Gemeinsam fordern der Europäische Ladungs-Verbund Internationaler Spediteure (Elvis) und der Verband Der Mittelstand. BVMW daher nun endlich wirksame Entlastungen für die Spediteure: "Politik und Verwaltung müssen für mehr Transparenz auf dem Treibstoffmarkt sorgen und sicherstellen, dass sinkende Weltmarktpreise an den Endverbraucher weitergegeben und nicht zur Gewinnmaximierung genutzt werden."

Substanzielle Unterstützung bleibt aus

"Der Transport- und Logistiksektor steht nach wie vor unter enormem Druck. Nach zwei Pandemiejahren können die meisten Unternehmer ohnehin noch nicht aus dem Vollen schöpfen. Das derzeitige Preisniveau beim Kraftstoff verschärft diese Lage weiter und bremst die langsam einsetzende Erholung aus. Erschwerend hinzu kommt der eklatante Fahrermangel, mit dem wir in Deutschland seit Jahren zu kämpfen haben und der sich durch den Ukraine-Krieg nun nochmals verschärft hat", erklärt Nikolja Grabowski, Vorstand bei Elvis. "Insgesamt haben die Speditionen also mit einer Vielzahl von Problemen zu kämpfen, auf deren Lösung sie keinen Einfluss haben. Die im Rahmen des Entlastungspakets zugesagte Dieselpreissenkung könne zwar helfen, kurzfristig Liquidität zu sichern, eine substanzielle Unterstützung für die Unternehmen sieht allerdings anders aus." (Unser Rechenbeispiel verdeutlicht dies.)

Am 23. März 2022 hatte sich der Koalitionsausschuss auf ein zweites Entlastungspaket geeinigt, das unter anderem die Senkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe für drei Monate vorsieht. Bisher ist allerdings noch nicht abgeschlossen geklärt, wann die Absenkung wirksam wird. Dazu Markus Jerger, Vorsitzender des Verbandes Der Mittelstand. BVMW: "Für einen mittelständischen Spediteur bedeuten allein die aktuellen Preissteigerungen an der Zapfsäule schnell zusätzliche Kosten von mehreren Hunderttausend Euro pro Jahr. Gleichzeitig sind auch die Kosten für den Zusatzstoff AdBlue dramatisch gestiegen. Die Unternehmen brauchen deshalb wirksame Hilfen, und sie brauchen diese Hilfen jetzt. Das bisherige Entlastungspaket kann deshalb nur der Anfang sein. Bessert die Bundesregierung das Paket nicht umfassend nach und setzt die Maßnahmen sofort um, droht vielen mittelständischen Transportunternehmen das Aus. Der daraus resultierende flächendeckende Ausfall von Transportkapazitäten hätte verheerende Folgen für die Stabilität der Lieferketten in Deutschland."

Profit für Mineralölkonzerne

Zusätzlich betonen beide Verbände die Bedeutung funktionierender Marktmechanismen und einer fairen Preisbildung am Energiemarkt und fordern die Bundesregierung auf, effektivere Kontrollmechanismen einzusetzen, damit sinkende Preise auf den Rohstoffmärkten auch tatsächlich bei den Endkunden ankommen. "Wir konnten zuletzt beobachten, dass steigende Rohölpreise die Treibstoffpreise explodieren ließen, während sinkende Rohölpreise nicht an die Endkunden weitergegeben wurden. Es darf nicht sein, dass die Mineralölkonzerne auf Kosten des Mittelstandes und der gesamten Bevölkerung ihrem Profitdrang frönen. Die Bundesregierung muss deshalb alle zur Verfügung stehenden Instrumente nutzen, um einen funktionierenden Markt zu garantieren", so Jerger und Grabowski abschließend.

Eine Zusammenfassung des Entlastungspakets können Sie sich auch in unserem VR-Funk anhören. (ste)

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