Mit Mimikryfolie statt Kunststoffbeplankung zündet Daimler die nächste Testrunde der Actros-Nachfolger. Im Gegensatz zu den schwarz verhängten ersten Prototypen rollen die aktuellen Erlkönige quasi „ungeschminkt“ durch die Gegend, wobei sich die ersten Vermutungen der VerkehrsRundschau bestätigen: Die neuen Schweren werden dynamischer und optisch ans aktuelle PKW-Programm angeglichen.
Heißt im Klartext: Ansteigende Linien an der Seite, spitz zulaufender Grill im Stil einer perfekt gebundenen Krawatte und eine spannende Leuchtengrafik, die durch Tagfahrlicht im unteren Teil des Stoßfängers erhellt werden könnte: ein Feature, das höchstwahrscheinlich gegen Aufpreis zu bekommen sein wird.
Noch immer ist nicht klar, ob der Axor in die Actros-Familie integriert werden wird. Das lange schmale Fahrerhaus mit halbhohem „Schiebermützen“-Dach erinnert an Scanias Normaldach oder den seligen LN2, der auf den größeren Kabinen ebenfalls eine Innenhöhe bringende „Schiebermütze“ trug.
Unter den neuen Gewändern wird man verstärkt alternative Antriebstechniken finden: Was aktuell tröpfchenweise bei einigen US- und europäischen Flotten ausprobiert wird, könnte bei den Neulingen in den Bestelllisten ab Werk auftauchen. Anlaufschwierigkeiten sollte es diesmal kaum geben: Hier wirkt sich die Wirtschaftskrise positiv als „Zeitendehner“ aus. (gs)
Erlkönig: Die nächste Daimler-Generation
11.09.2009 14:27 Uhr

Anstelle von Plastikplatten Mimikry-Folien: Diese ermöglichen, das Strömungs- und Verschmutzungsverhalten zu testen.