-- Anzeige --

Ex-Ricö-Chef zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt

04.01.2010 13:37 Uhr
Ex-Ricö-Chef zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt
Der ehemalige Ricö-Geschäftsführer P. (Mitte) mit seinen Verteidigern Matthias Waldraff (l.) und Steffen Stern

Im Prozess um Betrügereien bei der insolventen Großspedition Ricö hat das Landgericht Göttingen den Ex-Geschäftsführer am 18. Dezember 2009 zu einer Haftstrafe verurteilt.

-- Anzeige --

Im Prozess um Betrügereien bei der insolventen Großspedition Ricö hat das Landgericht Göttingen den Ex-Geschäftsführer am 18. Dezember 2009 zu einer Haftstrafe verurteilt. Der 45-Jährige muss wegen gewerbsmäßigen Betruges in sechs Fällen für zweieinhalb Jahre hinter Gitter. Er hatte gestanden, wiederholt geleaste Lkw-Auflieger verkauft zu haben, um Geld in die leere Firmenkasse zu bekommen.

Der Haftbefehl gegen den 45-Jährigen P. wurde aufgehoben. Nach neun Monaten Untersuchungshaft konnte er das Gericht zunächst als freier Mann verlassen. Das Urteil ist rechtskräftig; die Beteiligten verzichteten auf Rechtsmittel. Die Untersuchungshaft wird auf die Freiheitsstrafe angerechnet. Eine Freiheitsstrafe von weiteren elf Monaten werde P. zu einem späteren Zeitpunkt antreten müssen, so sein Verteidiger Matthias Waldraff. Das Urteil blieb unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die eine Freiheitsstrafe von drei Jahren gefordert hatte.

Zu Beginn der Verhandlung hatte Steffen Stern, einer der drei Verteidiger von P., eine Erklärung abgegeben. Sein Mandant P. räume ein, sich in einigen Fällen des Betrugs und der Unterschlagung schuldig gemacht zu haben. Die Vorwürfe der Urkundenfälschung und der Untreue weise er hingegen nach wie vor zurück.

P. bestätige, dass er in mehreren Fällen Leasingfahrzeuge, die, wie er wusste, noch nicht abgelöst worden waren und folglich noch in fremdem Eigentum standen, „aufarbeiten“, mit einer neuen Fahrzeugidentifikationsnummer (FIN) versehen und einer Vollabnahme durch eine Fahrzeugprüfstelle unterziehen ließ, bevor er sie unter der Vorspiegelung, sie stünden im Eigentum der Firma Ricö beziehungsweise der Firma Richter, weiterveräußerte. Hintergrund sei Kapitalbedarf gewesen, der durch eine zeitlich vorgezogene Veräußerung von Fahrzeugen, die erst in einigen Monaten zur Ablösung anstanden, gedeckt worden sei. Dass im Hinblick auf den Austausch der FIN objektiv das Verfälschen einer Urkunde vorliegen könnte, habe außerhalb der Vorstellung aller Beteiligten gelegen.

Das Geständnis von P. habe geholfen, das Verfahren abzukürzen, sagte der Vorsitzende Richter August-Wilhelm Marahrens. Die Unterlagen zu dem Verfahren würden einen ganzen Aktenraum füllen. Den durch die Betrugshandlungen verursachten Schaden bezifferte das Gericht in seinem heutigen Urteil auf 400.000 Euro. (ah)

-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


TRUCKER – Das Magazin für Lkw-Fahrer im Nah- und Fernverkehr: Der TRUCKER ist eine der führenden Zeitschriften für Lkw-Fahrer und Truck-Fans im deutschsprachigen Raum. Die umfangreichen TRUCKER Testberichte zu LKWs und Nutzfahrzeugen gehören zu den Schwerpunkten der Zeitschrift und gelten als Referenz in der Branche. Der TRUCKER berichtet monatlich über die Themen Test und Technik, Show-Truck, Arbeitsrecht, Service, Unterhaltung.