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Im Wolfspelz: Interview mit den "Hells Truckers"

18.03.2014 08:00 Uhr
Im Wolfspelz: Interview mit den "Hells Truckers"
Michael Zetzsche ist Pressesprecher der Hells Truckers
© Foto: privat

Die "Hells Truckers" hüllen gute Absichten in ein sonderbares Gewand.

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Mehr Kollegialität unter den Fahrern - das ist eins von vielen Zielen, denen sich der neu gegründete Verein "Hells Truckers e.V." verschrieben hat. Pressesprecher Michael Zetzsche äußerte sich zu den ambitionierten Plänen und dem irritierenden Namen des Vereins.

Herr Zetzsche, zu welchem Zweck hat sich der Verein "Hells Truckers e.V." gegründet?

Wir haben uns zum Ziel gemacht, das Image und die Arbeitssituation der Berufskraftfahrer zu verbessern. Und gegen Lohndumping vorzugehen. Außerdem legen die Mitglieder größten Wert auf Kollegialität. Das ist ein alter Wert, der wiederbelebt werden muss, um uns das Arbeiten zu erleichtern.

All das wollen andere Vereine auch.

Ja. Wir haben dieselben Ziele wie zum Beispiel die Actie in de Transport. Der Unterschied liegt in der Vorgehensweise. Das Ansehen der Fahrer in der Bevölkerung ist ohnehin nicht das beste. Wir wollen nicht auch noch die Menschen am Wochenende gängeln, indem wir mit einer Demo die ganze Stadt lahmlegen. Das ist unserer Ansicht nach der falsche Weg, um Fahrer beliebter zu machen.

Welchen Ansatz haben Sie?

Unser Ansatz ist, in die Diskussion mit dem Gesetzgeber zu kommen, um Lösungen zu finden. Wichtig ist uns, alle Speditionsverantwortlichen mit ins Boot zu holen, da wir natürlich wissen, dass vieles an der Gesetzgebung und der billigen Konkurrenz liegt und nicht an der Böswilligkeit der Firmen. Doch vorher müssen wir auch ein Umdenken bei den Kollegen erreichen. Elefantenrennen zum Beispiel schaden dem Ansehen unglaublich. Wir planen deshalb, kostenlose Schulungen anzubieten, um Aufklärungsarbeit bei den Truckern zu leisten.

Und wie wollen Sie das Image der Trucker in der Öffentlichkeit nachhaltig verbessern?

Wir suchen das Gespräch mit den Mitmenschen. Verschiedene Aktionen sollen Kollegen, PKW-Fahrer, Schulkinder, Fahrschulen sowie Politik und allgemeine Öffentlichkeit informieren. Wir versuchen Verständnis zu schaffen, wieso ein LKW länger braucht, bis er auf die Autobahn aufgefahren ist. Oder was es heißt, nach zwei Wochen im Fernverkehr wieder heimzukommen.

Sympathisieren Sie eigentlich mit den Hells Angels?

Nein, ganz im Gegenteil. Wir distanzieren uns von dem Motorrad-Club! Die Hells Truckers wollen ihren Kollegen ein Vorbild sein, fair und rücksichtsvoll.

Was hat sich Ihr Verein dann bloß bei der Namensgebung gedacht?

Der Name wurde provokant gewählt. Wir setzen auf den Türöffner-Effekt, um mit Leuten ins Gespräch zu kommen, die uns sonst nicht wahrnehmen würden. Man muss heutzutage schockieren, um aufzufallen.

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