Mautprellerei ist kein Kavaliersdelikt." Deshalb will Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer künftig schärfer gegen Mautpreller vorgehen. Laut einem Zeitungsbericht sollen bundesweit 35 mobile Blitzgeräte an Straßenbrücken über Autobahnen und Bundesstraßen aufgestellt werden.
Mit Hilfe der neuen Technik werden säumige LKW-Fahrer und Spediteure ermittelt. Die mobilen Einheiten bestehen aus einem Datensender und -empfänger und verfügen damit im Grunde über die gleiche Technologie, die bei den stationären Kontrollbrücken zum Einsatz kommt.
Wird ein Mautpreller erwischt, soll gleich an der nächsten Ausfahrt abkassiert werden - und das nicht zu knapp: Fahrern drohen Bußgelder in Höhe von 200 Euro und Spediteuren von 400 Euro. Vor allem für die Chauffeure, die kaum aus eigenem Antrieb Maut prellen werden, ist das ein happiger Betrag. Ramsauer hält dagegen: "Die LKW-Maut ist eine wichtige Finanzquelle. Die Einnahmen werden in eine neue Straßen-Infrastruktur in Deutschland investiert. Mit unserem neuen tragbaren Kontrollgerät schließen wir die Hintertürchen für Mautpreller. Unsere Kontrollen werden also flexibler und unvorhersehbarer und somit effizienter", sagte dazu Bundesverkehrsminister Ramsauer.
VERGEBLICH VERSUCHT, NEUE MAUT ZU BUCHEN
Vor allem an Bundesstraßen sollen die mobilen Mautblitzer eingesetzt werden. Denn seit 1. August 2012 gilt die LKW-Maut auch auf vier- und mehrstreifigen Bundesstraßen. Heftige Kritik übt daran der Deutsche Speditions- und Logistikverband DSLV. Die Belastungen durch die Maut lägen in ländlichen Gebieten deutlich höher als in den Metropolregionen. Die Konsequenz für Präsident Mathias Krage: "Jeder sorgfältig kalkulierende Kaufmann muss die steigenden Kosten an seine Auftraggeber weitergeben."
Unterdessen meldete sich in der Redaktion ein LKW-Fahrer, der an zwei Mautterminals vergeblich versuchte, für die Bundesstraßen ein Ticket zu buchen. Hoffentlich nur ein Einzelfall. Tanja Strauss/JR