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Nachgehakt: Neue Containerdörfer an der Autobahn

04.04.2022 10:00 Uhr | Lesezeit: 3 min
Nachgehakt: Neue Containerdörfer an der Autobahn
Eines der neuen Containerhotels in Bremen
© Foto: Roatel GmbH

Ein junges Unternehmen mischt die Übernachtungsszene auf, indem es kombinierbare Frachtcontainer zu Mikrohotels umfunktioniert. TRUCKER hat einige Meinungen dazu eingeholt.

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München. Als teilhabender Geschäftsführer der Roatels – eine Kombi aus Road und Hotels – leitet der ausgebildete Speditionskaufmann und Verkehrsfachwirt Ralf-Peter Kals den Ausbau eines progressiven Container-Hotel Netzwerks, das der Unterkunftsknappheit bei den Fahrern entgegenwirken soll. Aktuell gibt es in Deutschland vier Standorte, 30 weitere seien laut Kals für dieses Jahr noch in Planung.

Bei den Truckern stoßen die Mikro-Hotels mehrheitlich auf positive Resonanz. Berufskraftfahrerin Christina Scheib, Frauenbotschafterin des BGL und vielen aus der DMAX-Doku Asphalt Cowboys bekannt, empfand ihren Aufenthalt im Roatels Lutterberg sehr zufriedenstellend. „Das Roatels-Zimmer hat mich überzeugt. Vom Bett, über ein privates Bad, den Flachbildschirm, eine Klimaanlage, bis hin zur ruhige Umgebung wurden alle meine Wünsch erfüllt.“ Auch Kraftfahrer und Blogger Christian Rumpf machte gute Erfahrungen bei seinem letzten Roatels-Besuch in Bremen. Rumpf ist seit knapp 30 Jahren im Nah- und Fernverkehr unterwegs und hat früher schon seinen Vater bei Touren begleitet. „Ich war gespannt, mal eine Nacht in so einer Büchse zu nächtigen”, lacht der Profi. Er meint, dass in den Roatels der Erholungsfaktor nicht nur bewusst, sondern auch unbewusst stattfindet: „Du siehst deinen Arbeitsplatz nicht und du hast deinen gesamten Aufenthalt über WLAN um mit der Familie zu sprechen.” Vor allem für Fahrer, die länger und international unterwegs sind, sei eine gute Internetverbindung von besonderer Bedeutung, so Rumpf.

Modern, trendig und komfortabel

Kals verweist darauf, dass die Roatels kein Versuch sind, einen praktischen Billigbau zu vermarkten. Sie seien ganz im Gegenteil modern, trendig und komfortabel. So sehen es auch Scheib und Rumpf. „Für einen Fahrer sind 49 Euro pro Nacht allerdings viel,“ meint Rumpf. „Andererseits ist ein Fahrer das höchste Gut einer Firma. Also sollte er dem Arbeitgeber dieses Geld wert sein”, ergänzt Scheib. Das kurze Meinungsbild bestätigt, dass es einige Fahrer gibt, welche die Nacht am liebsten in der eigenen Fahrerkabine verbringen wollen. Die eindeutige Mehrheit spricht sich jedoch zugunsten der Roatels-Zimmer als „kleine aber feine“ Übernachtungsmöglichkeit aus. BGL-Frauenbotschafterin Christina Scheib glaubt deshalb, dass die Roatels Potenzial haben. „Das könnte auf längere Sicht zu einer Entlastung der Fahrer beitragen.“ Christian Rumpf zeigt eher kritisch. „Es gibt keine Entlastung oder Veränderung, solange es keine wirkungsvollen Kontrollen des EU-Mobilitätspakets gibt. Zudem glaube ich nicht, dass das Kabinenschlafverbot den Fahrern zu einer freieren Disposition ihrer Zeit verhilft.“ (SaKu)

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