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Niederlande: Mehrzahl der Lkw-Fahrer hält Lenk- und Ruhezeiten nicht ein

30.11.2020 18:00 Uhr | Lesezeit: 3 min
Lkw-Fahrer
Die Umfrage ergab unter anderem, dass Lkw-Fahrer unter großem Druck seitens der Arbeitgeber leiden (Symbolbild)
© Foto: Africa Studio / stock.adobe.com

Das hat eine Umfrage des niederländischen TV-Magazins "De Monitor" und der Fahrergewerkschaft CNV ergeben und auch, dass die Verstöße in den meisten Fällen ungewollt passiert sind.

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Mehr als die Hälfte der Lkw-Fahrer in den Niederlanden verstößt regelmäßig gegen die gesetzlich vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten. Das hat eine Umfrage des niederländischen TV-Magazins „De Monitor“ und der Fahrergewerkschaft CNV unter rund 1800 Lkw-Fahrern ergeben. In den meisten Fällen jedoch geschehe dies ungewollt. Als Hauptgründe für die Verstöße gaben die Befragten eine zu knappe Zeitplanung für die Fahrten, zu lange Wartezeiten bei den Kunden und zu großen Druck seitens der Arbeitgeber an.

Auch der Mangel an Parkplätzen bringt etwa Dreiviertel der Lkw-Fahrer bezüglich der Lenk- und Ruhezeiten regelmäßig in Bedrängnis. Die aktuell geltenden Corona-Maßnahmen hätten diese Situation noch einmal verschärft, weil es zurzeit weniger Stellplätze als üblich mit Toiletten, Duschen und Essensmöglichkeiten gebe. „Wenn man bist 17.00 Uhr keinen Parkplatz hat, dann kann man oft kilometerweit fahren, um einen Platz zu finden“, zitieren niederländische Medien die Aussage eines befragten Lkw-Fahrers.

Für die Gewerkschaft CNV ist der hohe Kostendruck durch die starke Konkurrenz im Straßengüter-Transportgewerbe die Ursache für die Verstöße. Ein Unternehmen könne es sich oft nicht leisten, großzügig Zeit für eine Transportfahrt zu berechnen und dabei auch mögliche Verzögerungen beim Kunden einzuberechnen, gibt ein CNV-Sprecher an. Rechtfertigen ließen sich die Verstöße dadurch aber nicht. Denn sie würden sowohl den Lkw-Fahrer selbst als auch die anderen Verkehrsteilnehmer unnötig in Gefahr bringen.

Gewerkschaft fordert mehr Kontrollen bei Lenk- und Ruhezeiten

Lenk- und Ruhezeiten müssten deshalb öfters kontrolliert und Verstöße geahndet werden, fordert die Gewerkschaft. Dafür müsse das Personal bei der zuständigen Kontrollbehörde deutlich aufgestockt werden. Zurzeit stünden für das ganze Staatsgebiet der Niederlande lediglich 20 Kontrolleure zur Verfügung.

Außerdem regt CNV an, landesweit einen „Zeitblockzuschlag“ für Kunden von Transportgüterleistungen einzuführen. Wer einen Auftrag in einem bestimmten Zeitfenster erledigt haben wolle, müsse dafür extra bezahlen. Mehr Lkw-Parkplätze würden ebenfalls zu einer Entschärfung der Situation beitragen. Die Gewerkschaft will zudem Kurse anbieten, wie sich Lkw-Fahrer gegenüber ihren Arbeitgebern vor Verstößen gegen die Lenk- und Ruhezeiten schützen können.

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