Pferde auf der A6

LKW-Fahrer Henrik Leonhardt staunte nicht schlecht, als ihm auf einer seiner Touren Anfang April frühmorgens um sechs Uhr zwei Pferde über den Weg liefen - und das auf der A6 in Richtung Saarbrücken bei der Anschlussstelle Kaiserlautern-Centrum. Gemeinsam mit einem Kollegen schirmten sie mit ihren Trucks die Pferde von den anderen Verkehrsteilnehmern ab. Denn aus Panik rannten die beiden Tiere in gestrecktem Galopp zehn Kilometer auf der Fahrbahn in Richtung Saarbrücken. Um die Pferde von der Autobahn zu treiben, überholte Henrik Leonhardt die Pferde und drängte sie in eine Nothaltebucht. "Die Tiere waren aber so nervös, dass sie in die falsche Richtung - also wieder Richtung Verkehr - preschten. Deshalb bin ich ausgestiegen, auf sie zugelaufen und habe ihnen die Nüstern zugehalten, damit sie stehenbleiben", erzählt der 42-jährige Pferdekenner. Sein Job als "Pferdeflüsterer" war aber längst noch nicht getan. Aus den Stricken, die die Beamten der Autobahnpolizei mitbrachten, bastelte der Trucker Halfter, die er den Tieren anlegte. Ein von der Polizei verständigter Landwirt transportierte die Pferde nach der anderthalbstündigen Rettungsaktion ab. Ohne das beherzte Eingreifen des Fahrers wäre die Situation wohl nicht so glimpflich abgelaufen.