Das Ziel im Masterplan durch Wolfgang Tiefensees (SPD) formulierte Ziel, mehr Verkehr auf Schiene und Binnenwasserstraße zu verlagern, wurde aus den Aktionsplan gestrichen. „Jeder Verkehrsträger soll seine spezifischen Stärken optimal einbringen: Die Straße, die Schiene, die Wasserstraße und der Luftverkehr", betonte Ramsauer. Der Aktionsplan bevorzuge bewusst keinen Verkehrsträger, sondern betrachte alle Verkehrsträger als gleichwertig. Dennoch bekannte sich Ramsauer zur Verlagerung von Verkehrszuwächsen von der Straße auf Schiene und Wasserstraße.
Der Aktionsplan solle dabei helfen, den Logistikstandort Deutschland zu stärken, die Effizienz aller Verkehrsträger zu steigern, die Stärken aller Verkehrsträger durch optimal vernetzte Verkehrswege zu nutzen, die Vereinbarkeit von Verkehrswachstum mit Umwelt- und Klimaschutz zu fördern sowie gute Arbeits- und Ausbildungsbedingungen im Transportgewerbe zu unterstützen, so Andreas Scheuer (CSU), Logistikkoordinator der Bundesregierung. Insgesamt 30 Einzelmaßnahmen wurden definiert, um diese fünf Kernziele zu erreichen.
Der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) sieht in dem Aktionsplan einen gelungenen Ansatz, Verkehrspolitik an der Praxis auszurichten. „Rabulistische Übungen zu realitätsfernen Verlagerungsfantasien aus der Vergangenheit wurden folgerichtig gestrichen", begrüßte der BGL die Änderungen zum Masterplan.
Der Präsident des Bundesverbands Wirtschaft, Verkehr und Logistik (BWVL) Herbert Götz forderte bei der Präsentation in Berlin eine schnelle Umsetzung des Planes und sicherte dabei die volle Unterstützung seines Verbandes zu. Als besonders positiv wertet der BWVL die Abkehr von der ideologisch geprägten Ausrichtung des Masterplanes, die auf Vermeidung, Verlagerung und Verteuerung des Güterverkehrs abzielte. Die Neufassung sei wesentlich stärker an den Erfordernissen der Praxis und der Verkehrswirtschaft ausgerichtet, hierauf sei Deutschland als führender Logistikstandort angewiesen, so BWVL-Hauptgeschäftsführer Christian Labrot.
Kritik am Masterplan kam außer seitens der Allianz pro Schiene auch aus der Opposition. „Der Aktionsplan Güterverkehr und Logistik ist kraftlos und ohne Innovation", sagte der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Uwe Beckmeyer. Unklar bleibe, wie der Bundesverkehrsminister die im Aktionsplan enthaltenen Maßnahmen finanzieren wolle. „Die Absicht, die Verkehre auf die Schiene zu verlagern, wird zum reinen Lippenbekenntnis", warf Beckmeyer dem Bundesverkehrsminister vor. (sb)