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Sabotage im Güterverkehr: Drei Ukrainer unter Spionageverdacht

14.05.2025 13:30 Uhr | Lesezeit: 3 min
Güterverkehr, Lkw, Zug, Schiff
Symbolbild: Drei Ukrainer sollen sich bereiterklärt haben, Anschläge auf den Gütertransport in Deutschland zu begehen
© Foto: Travel mania/ AdobeStock

Drei mutmaßliche Agenten sollen Anschläge auf den Güterverkehr in Deutschland geplant haben – mit möglicher Unterstützung aus Russland.

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Sabotageverdacht im Güterverkehr: Drei Ukrainer unter Spionageverdacht – Russland im Fokus

Die Bundesanwaltschaft hat drei Männer festnehmen lassen, die im Verdacht stehen, Sabotageakte gegen den Gütertransport in Deutschland geplant zu haben. Die Beschuldigten, allesamt ukrainischer Herkunft, sollen im Auftrag russischer Stellen gehandelt haben. Der Vorwurf: Agententätigkeit mit dem Ziel, kritische Infrastruktur zu stören.

Die Ermittler gehen davon aus, dass die Männer Anschläge auf Transportwege vorbereiteten. Dabei erinnert der Fall an frühere Vorfälle, bei denen Brandsätze in Luftfrachtpaketen entdeckt wurden. Auch hier steht der Verdacht im Raum, dass Russland gezielt versucht, durch verdeckte Operationen Unruhe zu stiften.

Festnahmen in Köln, Konstanz und der Schweiz

Die Verhaftungen erfolgten bereits vor einigen Tagen, wurden jedoch erst jetzt öffentlich gemacht. In Köln wurde ein Verdächtiger am Freitag festgenommen und nach Karlsruhe überstellt. Einen Tag später griffen Ermittler in Konstanz einen mutmaßlichen Komplizen auf. Beide sitzen in Untersuchungshaft. Der dritte Mann wurde im Schweizer Kanton Thurgau gefasst und soll zeitnah nach Deutschland ausgeliefert werden.

Pakete mit Sprengsätzen als Sabotageinstrument

Laut Bundesanwaltschaft planten die Verdächtigen, Pakete mit Spreng- oder Brandvorrichtungen von Deutschland aus in die Ukraine zu versenden. Der in Köln festgenommene Mann soll Ende März zwei Testpakete mit GPS-Trackern verschickt haben, um Transportwege zu analysieren. Die Inhalte der Pakete wurden gemeinsam mit einem weiteren Beschuldigten vorbereitet.

Neben finanziellen Anreizen deuten Hinweise auch auf eine prorussische Gesinnung der Verdächtigen hin. In einem Fall gibt es laut Sicherheitskreisen sogar frühere Kontakte nach Russland.

Russische Einflussnahme durch Kleinkriminelle

Der Verfassungsschutz beobachtet seit Monaten eine Strategie russischer Akteure, gezielt Personen aus dem kriminellen Milieu für Sabotageakte anzuwerben. Hintergrund ist die zunehmende Schwierigkeit, professionelle Agenten in Europa einzusetzen – bedingt durch Sanktionen und verstärkte Überwachung durch westliche Geheimdienste.

Ein besonders brisanter Fall ereignete sich im Juli: Ein Luftfrachtpaket mit Brandsatz entzündete sich im DHL-Logistikzentrum Leipzig. Nur durch Zufall kam es nicht zu einem Absturz eines Frachtflugzeugs. Eine Verbindung zu den aktuellen Festnahmen besteht laut Behörden derzeit jedoch nicht.

Sabotage mit Bauschaum und politischer Botschaft

Nicht alle Sabotageakte verlaufen gewaltsam. Im Februar wurde bekannt, dass in mehreren Bundesländern Fahrzeuge durch mit Bauschaum verstopfte Auspuffrohre lahmgelegt wurden. Am Tatort fanden sich Zettel mit politischen Slogans – offenbar ein Versuch, die Taten radikalen Klimaaktivisten zuzuschreiben und gesellschaftliche Spannungen zu schüren.

Politische Reaktionen: Forderung nach Konsequenzen

NRW-Innenminister Herbert Reul warnte vor weiteren möglichen Fällen: „Ich bin mir nicht sicher, ob das alles ist. Es ist nicht zu Ende.“ Auch Robin Wagener, Osteuropa-Beauftragter der Grünen, forderte Konsequenzen: „Die vereitelten russischen Anschlagspläne müssen eine Warnung sein.“ Die Bundesregierung solle den russischen Botschafter einbestellen und „harte diplomatische Konsequenzen aufzeigen“.

Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) betonte: „Wenn sich die Vorwürfe bestätigen, dann handelt es sich um einen sehr ernsten Vorgang.“ Russland versuche gezielt, westliche Demokratien zu destabilisieren – auch durch „perfide geheimdienstliche Methoden“.

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