Die Kritik an den Arbeitsbedingungen von Paketzustellern führt zu ersten Veränderungen in der Branche. Hermes teilte mit, im Rahmen eines Zertifizierungsverfahrens Mindeststandards bei Löhnen und Arbeitszeit festzulegen. Das Verfahren sollen künftig "alle mit Hermes in der Zustellung kooperierenden Generalunternehmer durchlaufen", hieß es seitens des KEP-Dienstleisters. Die Zertifizierung, die bis Ende des Jahres abgeschlossen sein soll, übernimmt demnach ein externes Prüfinstitut. "Mit der Zertifizierung schaffen wir ein Steuerungs- und Kontrollsystem innerhalb einer komplexen Logistikkette, bei der auch die Beschäftigten auf der letzten Meile für harte Arbeit einen auskömmlichen Lohn sowie faire Sozialbedingungen vorfinden", teilte das Unternehmen mit.
GLS-WERTEKODEX SOLL FAIRNESS FÖRDERN
Die Vorwürfe von Seiten der Gewerkschaft Verdi, dass auch unter den veränderten Bedingungen Lohndumping betrieben werde, nahm Hermes "mit Bestürzung und Unverständnis zur Kenntnis". Auch GLS reagierte auf die Kritik an den Arbeitsbedingungen der Paketzusteller. An allen GLS-Standorten in Deutschland hätten laut Unternehmen Depot-Dialoge stattgefunden. In den Gesprächen wurde diskutiert, wie die Zusammenarbeit zwischen Dienstleistern und GLS optimiert werden kann. "Bei einer solchen Diskussion nur auf die Vergütung von Transportunternehmen zu schauen, ist zu kurz gegriffen", teilte GLS mit. Es gehe vor allem um die Frage, wie Prozesse verbessert werden können, wie vernünftige Tourenplanungen möglich sind und wo elektronische Systeme unterstützen können. TS