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Studie: Autonomes Fahren kann Logistik-Kosten halbieren

13.09.2018 09:58 Uhr
Paketzustellung
Für den Versand bis vor die Haustür werden schon jetzt Roboter eingesetzt
© Foto: Daniel Bockwoldt/picture-alliance

Durch Vernetzung und autonomes Fahren verspricht eine Studie erhebliche Kosteneinsparungen in der Logistik. Aber es gibt einen großen Nachteil.

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Hannover. Roboterautos, Automatisierung und Digitalisierung haben tiefgreifende Folgen für die Transportwirtschaft: Bis 2030 könnten sich die Logistik-Kosten einer neuen Studie zufolge beinahe halbieren. Die Automatisierung von Logistikprozessen und Lastwagen könne die Kosten um 47 Prozent senken, zeigt eine Studie von Strategy&, der Strategieberatung des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. Sie lag der Deutschen Presse-Agentur im Vorfeld der Branchenmesse IAA Nutzfahrzeuge vor. Der Nachteil: Vier Fünftel der Einsparungen gehen demnach auf Einschnitte beim Personal in der Transport- und Logistikbranche zurück.

„Die Logistikbranche steht vor einem massiven technologischen Wandel, der altbekannte Geschäftsmodelle und traditionelle Rollen von Spediteuren, Lkw-Unternehmern oder Fernfahrern verändert“, warnte Strategy&-Partner Gerhard Nowak. Künftig werde es weniger um Ausstattungsmerkmale und Fahrkomfort gehen, sondern um die bessere Kostenbilanz pro Kilometer.

Und: Angesichts zahlreicher schwerer Lastwagenunfälle könnte ein fahrerloser Truck den Menschen in Deutschland sogar mehr Vertrauen einflößen – zumindest jedem Vierten. Das ergab eine Innofact-Studie für Bosch. 37 Prozent der Befragten machten keinen Unterschied mehr zwischen Mensch und Maschine, allerdings würden noch immer knapp 40 Prozent der Befragten eher einem Lkw-Fahrer am Steuer ihr Vertrauen schenken. Mehr als jeder Zweite (56 Prozent) findet zudem, dass zu viele Fahrzeuge für den Güterverkehr unterwegs sind – selbstr dazu beitragen, den Transportverkehr zu verringern, wollen laut Befragung aber nur wenige: Fast drei Viertel (73 Prozent) wollen sich demnach beim Online-Shopping nicht einschränken.

Die Strategy&-Studie geht von enormen Effizienzsteigerungen aus – autonom fahrende Lastwagen könnten ab 2030 bereits 78 Prozent der verfügbaren Zeit unterwegs sein anstatt wie heute 29 Prozent. Denn Ruhepausen für Fahrer könnten entfallen und Leerlaufzeiten dank des Einsatzes von Algorithmen sinken. Auch dürfte die Kabine wegfallen, allein hier könnten Lkw-Hersteller bis zu 30.000 Euro pro Fahrzeug sparen.

Indes fielen für die Technologien zum autonomen Fahren auch höhere Kosten von rund 23 000 Euro pro Truck an, so die Studie. Insgesamt würden die Lkw-Preise aber künftig um etwa 7 Prozent sinken.

„Schon in wenigen Jahren werden die Nutzfahrzeug- und die Logistikbranche zu einem Ökosystem verschmelzen, das digital und effizient gesteuert wird“, kündigte Nowak an. Schon jetzt kämen Roboter in Verteilerzentren und E-Fahrzeugen für die Last-Mile-Logistik – den Versand bis zur Haustür – zum Einsatz. Was fehle, sei der automatisierte Abgleich von Fracht und verfügbaren Fahrzeugen. In einer automatisierten Lieferkette würde ein Produkt auf der Fertigungsstraße bereits mit der digitalen Information produziert, kurz vor Fertigstellung den Transport für die eigene Auslieferung zu buchen, deutete er an.

Eine digitalisierte Lieferkette hilft der Studie zufolge künftig, Verwaltungsaufwand zu sparen, zeitintensive Inventuren zu ersetzen, Fehler zu vermeiden und Versicherungskosten zu senken.

Vollautomatisiertes Entladen, Einlagern und Beladen von autonomen Transportern durch Roboter sorge ebenfalls für mehr Effizienz.

Nowak ergänzte, die Hersteller müssten auch Geschäftsmodelle mit Mobilitätsdienstleistungen entwickeln - um dort in Konkurrenz zu Leasing-Unternehmen und großen Hightech-Unternehmen zu treten, die bereits autonome Truck-Flotten planten. Das bedeute Wettbewerb mit den heutigen Kunden – „eine delikate Herausforderung“, sagte er. (dpa)

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