Transportgewerbe: Flüchtlingssituation und Dumping-Löhne belasten

Deutsche Transportunternehmen und ihre Fahrer hatten in diesem Jahr mit der Flüchtlingswelle zu kämpfen.
Das gilt insbesondere am Eurotunnel zwischen Frankreich und Großbritannien. Der Grund: Die Flüchtlinge versuchten, auf Lkw durch den Tunnel nach Großbritannien zu kommen. "Viele Fahrer weigern sich, nach England zu fahren, weil sie auch bedroht werden", sagte Karlheinz Schmidt, Geschäftsführendes Präsidialmitglied des Branchenverbandes BGL, der Nachrichtenagentur dpa. Zudem seien Fahrer und Fuhrunternehmer sogar als Schlepper abgestempelt worden, wenn Flüchtlinge auf den Trucks entdeckt wurden. Laut Schmidt verursachen die Probleme bei den Fuhrunternehmen Schäden in Millionenhöhe. Die eingeführten Grenzkontrollen an der deutschösterreichischen Grenze führten zudem oft zu langen Staus.
Die gute Binnenkonjunktur in Deutschland hat die Branche laut dem dpa-Bericht hingegen beflügelt. Die florierende Bauwirtschaft sorgte für eine "ordentliche Auslastung", wie Schmidt sagte. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen belaste aber die Konkurrenz aus Osteuropa. Die Löhne der Fahrer liegen nicht selten bei lediglich rund 500 Euro pro Monat. "Das ist eine fatale Situation für das Hochlohnland Deutschland", so Schmidt.