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VDA: Nachfrage nach Nutzfahrzeugen ist intakt

12.01.2023 09:48 Uhr | Lesezeit: 6 min
Lkw_Parkplatz
Auf dem deutschen Markt für schwere Nutzfahrzeuge erwartet der VDA für 2023 ein Wachstum von vier Prozent
© Foto: MarioGuti/iStock

VDA-Präsidentin Hildegard Müller hat ein klares politisches Bekenntnis zum Industriestandort Deutschland gefordert. Mit Blick auf den Nutzfahrzeugmarkt erwartet der Verband einen Anstieg der Neuzulassungen.

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Der Verband der Automobilindustrie (VDA) bezeichnet die Nachfrage bei Nutzfahrzeugen als „weiterhin intakt“. Der Verband erwartet, dass „in Europa vier Prozent mehr schwere Nutzfahrzeuge zugelassen werden. In den Vereinigten Staaten dürften es fünf Prozent sein. In China gehen wir nach deutlicher Korrektur in den beiden Vorjahren von einem Wachstum von zehn Prozent aus, erklärte der VDA bei seiner Jahresauftaktpressekonferenz am Mittwoch, 11. Januar. Auf dem deutschen Markt für schwere Nutzfahrzeuge erwarte man ein Wachstum von vier Prozent und somit einen Anstieg im europäischen Durchschnitt.

Laut VDA dürfte die schrittweise Entspannung der Versorgungslage im Jahr 2023 auch zu einer weiteren Erholung der Pkw-Inlandsproduktion führen. Der VDA erwartet einen Zuwachs von sechs Prozent auf 3,7 Millionen Einheiten. Das wären 20 Prozent weniger als im Vorkrisenjahr 2019. Die Pkw-Auslandsproduktion deutscher Konzernmarken dürfte mit der Fertigung von 10,3 Millionen Pkw ebenfalls um sechs Prozent zulegen.

Bei der Pressekonferenz hat VDA-Präsidentin Hildegard Müller auch ein klares politisches Bekenntnis zum Industriestandort Deutschland gefordert. „Ohne ein ambitioniertes Programm für Wettbewerbsfähigkeit und Standort drohen wir, global dauerhaft den Anschluss zu verlieren – mit negativen Folgen für Wohlstand, Beschäftigung und Klimaschutz. Nur eine erfolgreiche Transformation – für Klima, Menschen und Wirtschaft – wird weltweit kopiert“, sagte Müller.

Nach der Corona-Krise hätten die Folgen des Kriegs in der Ukraine, insbesondere die Energiekrise, die in Teilen schon vorher vorhandenen Standortschwächen Deutschlands schonungslos offengelegt. „Die geopolitischen Entwicklungen haben uns eindrucksvoll vorgeführt, dass unser bisheriges Wirtschaftsmodell kein automatischer Wohlstandsgarant mehr ist“, sagte Müller weiter. International habe ein „intensiver Standortwettbewerb“ begonnen, daher müsse Europa durch „zielgerichtete Standort- und Wirtschaftspolitik dafür sorgen, dass es in der Folge nicht zu einer globalen Achsenverschiebung kommt“, warnte die VDA-Präsidentin.

Wenn Deutschland mehr Verantwortung übernehmen, Werte oder Überzeugungen für mehr Klimaschutz international langfristig verankern wolle, dann funktioniere das nur als erfolgreiche Wirtschaftsnation. „Nur wenn wir international relevant bleiben, werden wir auch künftig global politisches Gewicht haben – und können somit Vorbild für Klimaschutz und Werte sein“, betonte Müller.

Akuten Handlungsbedarf sieht der VDA auf den Feldern Energie, Infrastruktur und Geschwindigkeit. Wenn der aktuelle Energiepreisschock nicht zu einem langfristigen Standortnachteil werden solle, dürfe Energie „nicht zum Luxusgut“ werden. Müller schlug eine Reduzierung der Steuern und Abgaben vor, um den Strompreis zu senken.

Eine ausgezeichnete analoge und digitale Infrastruktur sei eiben Grundvoraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg. Ohne ein umfassendes Infrastruktur-Programm werde der Faktor Infrastruktur aber „zunehmend zu einer folgenreichen Belastung für die Wirtschaft“, so Müller. Zudem brauche es „maximal beschleunigte Planungs- und Genehmigungsverfahren“ forderte Müller. „Hier muss Deutschland digitaler, einfacher und schneller werden. Angekündigte Belastungsmoratorien müssen umgesetzt, Bürokratie-Abbau Ampel-Maxime werden“, so Müller.

Zukunftstechnologien in die ganze Welt zu exportieren, sei der „größtmögliche Beitrag, den Deutschland zum globalen Klimaschutz“ leisten könne, zeigte sich Müller überzeugt. Deswegen brauche es das „Bekenntnis zur Industrie – von Politik und Gesellschaft“. (tb)

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