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Karriereende: Danke, Dagmar!

17.11.2014 08:00 Uhr
Dagmar Lay D
Dagmar nahm sich auch oft Zeit für karitative Engagements, wie hier für Kinder in Tansania
© Foto: Archiv Dagmar Lay D

Die erfolgreichste deutsche Country-Musikerin, Dagmar Lay D, beendet ihre Karriere.

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Für viele ihrer Fans war das eine Überraschung: Beim diesjährigen Truck Grand-Prix verkündete Dagmar am Samstag in der Müllenbachschleife, dass dies ihr letzter Auftritt als Moderatorin und Musikerin auf dem Nürburgring sein würde. Nach Jahrzehnten im Rampenlicht beendet die wohl erfolgreichste deutsche Countrysängerin am 1. November ihre Karriere. Zum Abschied spielt Dagmar noch ein letztes Konzert in ihrer Heimatstadt Kelsterbach.

Countrymusic und die Trucker, das ist eine Verbindung, die schon jahrzehntelang existiert. Auch Dagmars große Vorbilder besangen das Leben auf der Straße und die Mühsal, die das mit sich bringt. Die Karriere der Countrymusikerin begann so richtig 1992, als die wohl größten Stars der Szene ein Konzert in Frankfurt gaben: Als "Highwaymen" tourte das Quartett Johnny Cash, Willie Nelson, Kris Kristofferson und Waylon Jennings durch Europa. Die Veranstalter der Konzerte in Deutschland wollten eigentlich keine Vorgruppe mit den vier Megastars zusammenspannen - doch eine Sängerin allein mit ihrer Gitarre auf der Bühne ging irgendwie doch. Und so kam es, dass Dagmar 6000 Konzertbesucher "aufwärmen" durfte - "damals nahm ich das locker, heute hätte ich einen Riesenbammel," erinnert sich die Vollblutmusikerin. Außerdem ist ihr eine Gitarre in Erinnerung geblieben, die zerlöchert und in unbeschreiblichem Zustand war. "Ich war mir sicher, dass die beim Konzert zertrümmert werden würde. Aber das war die Gitarre von Willie Nelson, der darauf Soli spielte, für die er immer wieder Szenenapplaus bekam. Das war einfach unglaublich."

Als Dagmar professionelle Musikerin wurde, hatte sie schon eine ansehnliche Karriere und eine solide Ausbildung als Bankkaufmann ("so hieß das damals noch, auch für Frauen") hinter sich. Denn die Countrylady war in ihrer Jugend eine überaus erfolgreiche Motorradfahrerin. Sie begann mit zehn Jahren Trial zu fahren, mit 18 war sie Deutsche und davor und danach viele Male Hessische Meisterin. "60 Pokale stehen noch in der Garage," lacht Dagmar, die in ihrem Vater einen strengen Trainer hatte. Trial war Familiensport, der jüngere Bruder fuhr stets in einer anderen Klasse, so dass sich die Geschwister nicht in die Quere kamen. Motorradfahren war die wichtigste Freizeitbeschäftigung, "in die Disco bin ich in der Zeit nie gekommen."

DIE PLÄNE DER COUNTRY-SÄNGERIN: DREI WOCHEN DURCH AMERIKA REISEN

Wenn man sich mit Dagmar über ihre lange Karriere unterhält, sind ihr neben den Highwaymen und vielen Begegnungen mit den Country-Superstars in den USA vor allem die Auftritte auf den Autohöfen in Erinnerung geblieben. Seit 1986 gab sie dort Konzerte, viele in der Weihnachtszeit. Es war weniger ein einzelnes Trucker-Schicksal, das ihr Bild von diesem Job geprägt hat, sondern vielmehr das Muster, das hinter dem Beruf steckt: "Das Alleinsein auf der Straße, ständiger Termindruck, Getrenntsein von der Familie, das war es, was mir die Fahrer immer wieder erzählt haben. Viele suchten einfach ein Stück Zuhause." Dagmar fing diese Stimmungen ein und machte daraus viele Trucker-Songs, die zu den erfolgreichsten Liedern ihrer Karriere gehören, sie ist bis heute die einzige deutsche Sängerin mit einer Trucker-CD geblieben. Dann fällt ihr doch noch eine Anekdote ein: "Einmal schüttete mir ein Fahrer vor dem Konzert versehentlich sein Bier über meine sehr moderne Hose. Erst hat er sich tausend Mal entschuldigt und dann gemeint, die Hose hat mir an dir eh' nicht gefallen ..."

Nach 18 CDs und hunderten Konzerten einfach so aufhören, geht das überhaupt? Dagmar ist sicher, dass sie das schafft. "Wenn es mich nochmal jucken sollte, dann sicher nur für ein paar kleine Auftritte für einen guten Zweck, zum Beispiel in Altersheimen. Die Leute dort werden ja oft vergessen," sagt Lay D., wie sie sich zwischendurch nannte. Ansonsten will sie mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen. "Es war eine tolle Karriere, ich bin rundum zufrieden. Aber es gab ja in den letzten Jahren keine Familienfeier mit uns, wir waren dauernd unterwegs. Außerdem würde ich gerne mal drei Wochen am Stück durch Amerika fahren. Ich freue mich auf jeden neuen Tag!"

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