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Vergleichstest: Mercedes-Benz Sprinter

29.10.2009 15:55 Uhr
Vergleichstest: Mercedes-Benz Sprinter

Drei Mercedes Sprinter 3,5-Tonner in den Varianten des neuen 2,2-l-CDI-Motors und in zwei Karosserien gehen der Frage nach, wieviel Sprinter der Transporteur braucht.

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Bisher wurde dem Sprinter beim Verbrauch kein besonders sparsames Zeugnis ausgestellt. Gleich beim ersten Vergleichstest der VerkehrsRundschau kurz nach der Vorstellung des brandneuen Sprinter 2006 patzte der Bestseller mit 11,7 l/100 km als lange Hochdachversion 315 CDI. Die Konkurrenz fuhr damals und auch in weiteren Einzeltests deutlich sparsamer über die standardisierte VR-Testrunde. Mit dem neu entwickelten 2,15-Liter-CDI-Motor mit Kürzel OM651, ein High-Tech-Aggregat aus den PKW-Geschwistern C- und E-Klasse soll alles besser, die Kluft zwischen mäßigen motorischen und exzellenten Fahrqualitäten geschlossen werden.

Operation gelungen: neue Sparsamkeit

Was die Hauptsorge der Daimler-Mannen, den Verbrauch betrifft, scheint die Operation gelungen. Das für die Gewichtsklasse eher kleinvolumige 16-Ventil-Common-Rail-Aggregat nahm es in allen drei von der VR getesteten Stufen so genau, dass die drei mit 800 Kilo Ballast beladenen 3,5-Tonner fast auf den Tropfen genau beisammen lagen im Spritkonsum. Überraschend: Das Flachdach des 310ers brachte für den Verbrauch keinen Effekt. Endlich liegt der Sprinter auf dem Niveau vornehmlich der sparsamen französischen und italienischen Konkurrenz. Mit um die 9,4 l/100 km kam das Daimler-Trio über die VR-Testrunde, die am Test-Tag allerdings eine eher gemäßigte Autobahnetappe mit Baustellen-Durchfahrt und Urlaubsverkehr bereithielt.

Aber auch auf Langstreckenetappen mit reiner Autobahnfahrt München–Nürburgring blieben die drei im Rahmen. Dabei erwies sich der stärkere der Großraum-Sprinter als sparsamer: Der 316 CDI hielt mit 11,6 l/100 km Maß zu 12,1 l/100 km beim 313 CDI. Hier spielte der 310er dann aber sein Flachdach aus, beschied sich mit 11,2 l/100 km. Generell half der um 15 Prozent länger übersetzte sechste Gang. Der 316er war aber der einzige aus dem Trio, dem man uneingeschränkte Autobahn-Qualitäten bescheinigen kann. Viel lockerer als der technisch identische, softwareseitig gedrosselte 313er hält er vernünftiges Autobahntempo von 130 km/h. Auch bei Beschleunigung und Elastizität atmet er deutlich kraftvoller durch als der wie zugeschnürt agierende 313 CDI. Der enttäuscht für sich wie auch im direkten Vergleich mit trägem Anfahrverhalten und gehemmtem Drehvermögen. Fast mutwillig heruntergeregelt zieht der 313 CDI lustlos seine Bahn. Doch dem 316er gönnten die Ingenieure einen Leistungszuschlag von 13 PS, während der 313er zum Vorgänger stagnierte. So kann man jedenfalls auch den Verkauf des 2,2-l-Topmodells forcieren, denn die 700 Euro extra ist der 316er in der Neuauflage allemal wert. Einziger Vorteil des 313 CDI: Sein Motorgeräusch ist dezenter als das kraftvolle Bollern des 316er-Motors, das leider bei 130 km/h eine leicht dröhnige Note bekommt.

Top beim Service

Generell geriert sich der 2,2-Liter-Motor in allen drei Versionen ruhig und unauffällig. Wenig spektakulär ist allerdings auch sein Temperament im Vergleich zu Konkurrenzprodukten. Top ist der Motor dagegen beim Service: 40.000er-Intervall (flexibel) sowie der Nockenwellenantrieb per Zahnrad und Kette lassen niedrige Kosten und ein langes Leben vermuten. Mindestens 350.000 km traut Daimler dem 2,2-Liter-Motor zu.

Auch bei der Sauberkeit punktet das serienmäßig partikelgefilterte Euro-5-Aggregat, auch wenn man sich beim Wettlauf um die EEV-Premiere Iveco „Eco“ Daily und VW Crafter Blue TDI knapp geschlagen geben musste. EEV-Versionen sind in Vorbereitung, ebenso wie das Blue-Efficiency-Sparpaket. Und bei den sonstigen Qualitäten bleibt der Sprinter ohnehin weiter eine Klasse für sich: toller Fahrkomfort, hohes Sicherheitsniveau, starke Bremsen, exzellente Verarbeitung, durchdachte Extras und Ladungssicherung.

Dass all das auf die Nutzlast durchschlägt, zeigte sich aber auch einmal mehr anhand der Testwagen: Gewogene 800-900 Kilo bei den reichhaltig ausgestatteten XL-Sprintern sind lächerlich wenig. Hier war der „Kleine“ dann (relativ) groß und lud Säcke, als bei den Stretch-Limos längst schicht im langen Schacht war.

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