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Ungleiche Zwillinge

08.04.2008 23:12 Uhr

Obwohl sich ­Premium und Magnum viele Komponenten teilen, könnten die zwei aus dem Hause Renault nicht verschiedener sein. Trotzdem wildert der Kleine zunehmend im ­Terrain des Großen / Mit Bildergalerie

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Bei kaum einem Hersteller fällt die Entscheidung so schwer wie bei Renault. Kunden in der schweren Klasse lockt neben dem großen Magnum der kompakte Premium. Während das kantige Flaggschiff seine würfelförmige Kabine nicht konsequent nutzt und außerdem auf 500 PS beschränkt bleibt, gefällt der Premium durch einen kräftigen, ökonomischen 450-PS-Sechszylinder und eine durchdachte Innenraumgestaltung. Im Hinblick auf Rahmen und Achsen geben sich die beiden Franzosen seit der Übernahme durch Volvo als eineiige Zwillinge. Die Eindrücke der VerkehrsRundschau 50 PS leistet der Magnum-Motor mehr – ein Unterschied, der in der Praxis keine große Rolle spielt. Zumal der Premium-Antrieb durch seinen guten Antritt, Laufruhe und ein weit nutzbares Drehzahl­band glänzt. Im kleineren der beiden Franzosen ist es subjektiv lauter. Der teure Magnum ist besser gedämmt und hat deshalb in dieser Disziplin Vorteile. Bei der Getriebe-Hardware setzt Renault auf eine identische Basis. Wegen des höheren Drehmomentes im Magnum verfügt er allerdings über eine verstärkte Version. Beide „Automaten“ schalten schnell und gefallen durch eine durchdachte Schalt-strategie sowie eine ruckfrei arbeitende Kupplung. Die Gangwechsel fallen sehr komfortabel aus. An der Bedienung über einen Lenkstockhebel gibt es kaum etwas zu kritisieren. Einziges kleines Manko bei beiden Testfahrzeugen: Beim Anfahren in Kurven schaltet Optidriver zu früh hoch und kommt mitten im Abbiegen zum Stehen. Das ist umso erstaunlicher, als solches Verhalten bei Volvo noch nie aufgefallen ist! Trotz eines grundsätzlich gleichen Fahrwerks lassen sich beim Fahren signifikante Unterschiede feststellen. Durch die straff auf dem Rahmen sitzende Kabine wirkt der Premium deutlich fahraktiver, teilt dem Fahrer den Fahrbahnzustand unmittelbar mit und lässt sich, auch wenn‘s auf schlechten Straßen schneller ungemütlich wird, subjektiv sicherer über die kurvige, enge VR-Handlingstrecke fahren. Die Kabine des Magnum schaukelt dagegen ihre Insassen von Kurve zu Kurve. Andererseits bietet der große Renault auf der Langstrecke deutlich mehr Komfort und federt auch grobe Fahrbahnstöße besser weg. Gemessen an einem MAN TGA XXL oder DAF XF105 Super Space Cab wirkt der große Renault schmächtig. Umso besser gefällt der Premium im Konkurrenzvergleich. Mag ein DAF CF85 Space Cab ein Quäntchen ­größer sein, im Vergleich zum Axor, TGA LX oder Scania P gefällt der Franzose durch eine gelungene Innenraumauf­teilung, ein frisches Interieur und praxisgerechte Detaillösungen. Dass er nur für Einzelfahrer konzipiert ist, zeigt am deutlichsten das obere Faltbett. Da die weit gehend identischen Ersatzteilpreise keinen Ausschlag geben, sprechen am Ende der geringere Verbrauch und die höhere Nutzlast klar für den Premium. Die Vorbehalte der Fahrer gegen den „Kleinen“ lassen sich angesichts der grundsätzlichen Qualitäten des Premium sicher mit einem kleinen Gehaltsbonus aus der Welt schaffen. (gg) VerkehrsRundschau.de Online-Tipp: Fotos zum aktuellen Test sind wie immer unten auf dieser Seite in einer Bildergalerie zusammengestellt. Den ausführlichen Testbericht lesen Sie in der VerkehrsRundschau 29 vom 20. Juli 2007.

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