Sprießt im Frühling das erste zaghafte Grün, ist es Zeit, die Megapackung Taschentücher zu kaufen: Wer gegen Pollen allergisch ist, leidet jetzt unter juckenden, tränenden Augen, Niesanfällen, Dauerschnupfen. Bei einer Allergie spielt die Immunabwehr verrückt, sie ist eine Fehlreaktion des Körpers: Er stuft einen Stoff von außen – vielleicht harmlose Pollen oder Katzenhaare – irrtümlich als feindlichen Erreger ein und bekämpft diesen aufs Heftigste.
Allergische Reaktionen gibt es auf alles Erdenkliche, die Wissenschaft kennt rund 20.000 so genannte „Allergene“: Nüsse und Tierhaare, Pollen und Schimmelpilze, Hausstaub oder Nickel, Insektengift, Medikamente oder Lösungsmittel. Auch Kreuzallergien sind häufig– wer gegen Pollen allergisch ist, also „Heuschnupfen“ hat, verträgt oft auch keine Nüsse oder Tomaten.
Bei Medikamenten- oder Insektengift-Allergien ist die Immunstörung von einem ganz anderen Kaliber. Ein Wespenstich kann zum Blutdruckabfall, Herzrasen und Herzrhythmus-Störungen und zuschwellenden Atemwegen führen. Eine lebensbedrohliche Situation, in der ein Notarzt gerufen werden muss.
Allergie-Pass für den Notfall
Wenn Sie eine ärztlich bescheinigte Allergie haben, sollten Sie diesen Umstand mit in Ihr Berufsleben integrieren. Haben Sie noch keinen Allergieausweis, dann fragen Sie Ihren Hausarzt danach, ob er dieses Dokument für sinnvoll erachtet. Bei einem Unfall oder einer Erkrankung, vielleicht im anderssprachigen Ausland, kann dies unter Umständen lebensrettend werden. Im Pass sind die Unverträglichkeiten festgehalten, der Ersthelfer oder Notarzt können dann gezielter arbeiten. Stecken Sie das Dokument zu Ihren persönlichen Papieren und nehmen Sie es mit auf Tour.
Sollten Sie die Symptome einer Allergie wie Heuschnupfen durch Medikamente lindern, achten Sie auf Nebenwirkungen in punkto Fahrtüchtigkeit. Informieren Sie sich darüber im Beipackzettel oder fragen Sie beim Arzt oder Apotheker nochmal nach, vor allem, wenn Sie Antihistaminika, Dinatriumcromoglycat (DNCG) oder Cortison-Präparate einnehmen müssen.
Vorsicht vor zu viel Chemie in der Kabine
Bei Hautexzemen sind Duftstoffe das fünfthäufigste Kontaktallergen. Es mehren sich die Klagen von Menschen, die über Beschwerden durch Stoffe in der Luft – ob durch Rasierwässer, Haar- und Deosprays oder Reinigungsmittel – klagen. Die Folge sind Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Schnupfen. In Deutschland geht man von 400.000 Personen aus, die krankhaft überempfindlich gegenüber flüchtigen organischen Substanzen (vor allem Lösemittel, Benzindämpfe, Ausgasungen von Möbeln und Teppichen) und chemischen Duftstoffen sind.
Auch Duftbäumchen und Reinigungsmittel wie Cockpit-Sprays enthalten Substanzen, von denen in der Mischung kaum zu sagen ist, wieweit sie sich auf die Gesundheit auswirken. Seien Sie lieber sparsam damit. Auch wenn Sie nicht wissentlich gegen einen bestimmten Stoff allergisch sind – achten Sie, dass im LKW keine dicke Luft entsteht.
Mit der Außenluft werden Fahrzeugabgase, Staub, Gerüche, Blätter, Pollen und Staub angesaugt. Die Filter verschmutzen mit der Zeit. Bei Neufahrzeugen kann die Innenausstattung noch „gasen“ - sorgen Sie bei den ersten langen Touren für genug Frischluft. Vor allem sollten Sie auf das Rauchen im Fahrerhaus verzichten. 4000 Substanzen enthält der Tabakrauch, 40 davon werden als krebserregend eingestuft. (SK, Foto: ddp)
Die wichtigsten Regeln:
- Klimaanlage regelmäßig warten, Luftfilter wechseln
- bei neuen LKW oft lüften
- nach dem Tanken lüften
- wenige „Kuschelkissen“, Fell- und Plüschstoffe
- Matratze regelmäßig lüften, ausklopfen
- Teppiche trocken halten
- Bettwäsche und Decken regelmäßig waschen, austauschen
- sparsam umgehen mit Duftspendern, Frischesprays und Reinigungsmitteln
- nicht in der Kabine rauchen.