Verkehr ist der stärkste Krachmacher - das ergibt eine Lärmumfrage des Umweltbundesamtes (UBA). 70.000 Menschen haben sich zwischen 2002 und 2011 online daran beteiligt; die meisten von ihnen fühlen sich durch den Lärm vom Straßenverkehr und von Flugzeugen belästigt.
"Der Schutz der Menschen vor Verkehrslärm ist in Deutschland noch nicht ausreichend gewährleistet. Zu viele Menschen leiden noch unter zu hohen Lärmwerten. Beim Lärmschutz liegt noch jede Menge Arbeit vor uns“, sagt UBA-Präsident Jochen Flasbarth aus Anlass des „Tags gegen den Lärm“ am heutigen 27. April.
Anlässlich des "Lärmtages" weisen viele Organisationen darauf hin, wie wichtig es ist, sein Gehör zu schützen. Ob Flugzeuglärm, störende Musik, laute Geräusche von Maschinen oder in Großraumbüros: Lärm belästigt, zehrt an den Nerven, schafft Konflikte.
Epidemiologische Studien zeigen ein erhöhtes Herz-Kreislaufrisiko bei chronisch durch Straßenverkehrslärm belasteten Personengruppen, so das UBA. Man müsse z.B. davon ausgehen, dass pro Jahr etwa 4000 Herzinfarkt-Fälle alleine durch Straßenverkehrslärm verursacht werden. Dringend notwendig seien daher weitere Maßnahmen zur Lärmminderung.
So solle die europäische Umgebungslärmrichtlinie umfangreicher als bisher angewendet werden. Nach dieser Richtlinie müssen z.B. Kommunen einen so genannten Lärmaktionsplan erstellen, der alle lärmmindernden Maßnahmen erfasst. Jeder Bürger hat die Möglichkeit, konkrete Vorschläge zur Lärmminderung einzubringen und zusammen mit Politik und Verwaltung die Umsetzung dieser Maßnahmen voranzutreiben. Zum Beispiel durch lärmmindernde Fahrbahnbeläge: Durch Wahl eines lärmoptimierten Straßenbelags können Gemeinden selbst auf Straßen mit Tempo 50 die Lärmsituation um 2 bis 4 dB(A) verbessern. SK
Quelle und weitere Infos: www.bundesumweltamt.de
Online-Test auf der Seite der Hörakustiker-Gemeinschaft Hörex: http://www.hoerstudie.de/index.php?id=85
Weitere Infos zum "Tag gegen den Lärm":
http://www.tag-gegen-laerm.de