Nürnberg legt nach: Dem D20 lassen die fränkischen MAN-Motorenentwickler jetzt den D26 folgen, der 480 oder 540 PS leistet und damit die Spitzenmotorisierung für Baustelle und Fernverkehr darstellt. Ein Fahrzeug im Profi-Test der VerkehrsRundschau. Die Eindrücke der VerkehrsRundschau: Seinen ersten Test musste der neue, staubsaugerartig summende Antrieb in einem Vierachskipper bestehen, der mit massivem Rahmen und komplett blattgefedert für die Härten sämtlicher Gruben gerüstet war. Kein Wunder, dass der auf 40 Tonnen plus Überlast ausgelegte Löwe sich mit den 32 Tonnen Testgewicht leicht tat. Einem Dampfbügeleisen gleich plättete er sämtliche Zwölfprozenter der Testrecke mit einer guten Durchschnittsgeschwindigkeit und einem günstigen Verbrauch. Hier kommt Nummer D26 ganz nach der Charakteristik des kleinen Bruders D20, mit dem er sich den Block teilt. Das maximale Drehmomentplateau von 2.300 Newtonmetern erstreckt sich von 1.050 bis 1.400 Touren. Über dieses Drehzahlniveau muss man aufgrund des kraftvollen Durchzugs aus dem Keller selten gehen. Darunter zieht er immer noch einigermaßen gut aus der Ebene heraus. Im Gelände, wo häufiger der Griff zum ergonomisch perfekt geformten Schaltknüppel erfolgt, kommt man dank der guten Schaltbarkeit des ZF-Sechzehnganggetriebes ebenfalls gut voran. Da der Rückwärtsgang direkt neben dem Anfahrgang liegt, kann man sich auch verhältnismäßig einfach aus verfahrenen Situationen herausschaukeln. Die Arbeit erleichtert dem Fahrer auch die Lenkung, die Unebenheiten und Stöße nicht bis ins Lenkrad weitergibt, wenngleich sie nicht die Direktheit eines Scania erreicht. Mit dem teilt sich der TAG dafür den Verzicht auf SCR, was Gewicht spart: Rund zwanzig Extra-Kilo soll die externe Abgasrückführung mit PM-Kat laut MAN auf die Waage bringen, während die SCR-Technik rund 200 Kilo wiegt. Zusammen mit der rund 3,5 Tonnen schweren 20 Kubikmeter großen Carnehl-Mulde bringt der Hardcore TGA 14.220 Kilo auf die Waage, womit er zu den leichteren Vertretern seiner Klasse gehört. Überraschend angenehm geben sich die Blattfedern an Vorder- und Hinterachse, wobei das Wort "angenehm" hier natürlich relativ zu sehen ist. Trotzdem sollte man bei der Bestellung den Isri-Komfortsitz mit ankreuzen, der seinem Namen alle Ehre macht: Durch zahlreiche Verstell- und Aufpumpmöglichkeiten schont er den Rücken des Fahrers. Darüber hinaus erleichtern Stahlstoßfänger und Baustellenpaket das Arbeiten an der Grube. Die Wartungs- und Servicepunkte hat MAN alle unter der Frontklappe zusammengefasst, vor zu niedrigen Füllständen warnt das Display im Kombiinstrument. Etwas umständlicher ist der Luftfilter zu wechseln, der sich ein Stück weit in der Rückwand der Kabine versteckt, die man zum Filterwechsel immer kippen muss. Auch das Tauschen der Scheinwerferbirnen geht bei manchen Konkurrenten leichter. Das sind allerdings Kleinigkeiten an einem sonst gelungenen Auto, dessen neuer Antrieb einen überzeugenden Einstand gab. Vor allem, wenn man oft bis 40 Tonnen plus x abseits befestigter Straßen unterwegs ist. (gs) VerkehrsRundschau.de Online-Tipp: Den ausführlichen Profi-Test finden Sie in der VerkehrsRundschau 5 vom 2. Februar 2007. Zahlreiche Fotos des Fahrzeugs sind wie immer unten auf dieser Seite in einer Bildergalerie zusammengestellt.
Gut gebrüllt
08.04.2008 23:13 Uhr

Mit dem neuen D26 will MAN der Konkurrenz nicht nur abseits von befestigten Straßen zeigen, wo in der Leistungsklasse um 500 PS der Hammer hängt. Erster Test im 41.480 8x4 BB. / Mit Bildergalerie