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Krone packt die Koffer neu!

30.12.2015 08:00 Uhr
Krone packt die Koffer neu!
Neuer Spezialist: Der Zeitfracht-Wechselkofferzug mit hydraulischem Motorwagen-Hubrahmen und neuer Krone-Lafette
© Foto: Gregor Soller

Krone fertigt neuerdings KEP-Fahrzeuge. Außerdem überarbeiteten die Emsländer ihre Lafetten und Trockenfrachtkoffer - die sind jetzt härter im Nehmen.

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Koffer packen für den Urlaub? Macht jeder gern! Einen Koffer, am schlimmsten noch nachts im kalten Winterregen umbrücken, erfordert dagegen Fahrkünste, Geduld und einen ganzen Kerl. Das gilt auch für die Lafetten, die einiges abkönnen müssen und am besten wenig kosten sollen.

Das weiß auch Krone und überarbeitete zuletzt die Wechselbrückenfahrgestelle "Carrier System" und bei der Gelegenheit auch gleich die Trockenfrachtkoffer "Dry Liner": Der Ausstieg von Schmitz und die verstärkten Aktivitäten von Fliegl und Kögel bei den Wechselbrückenlafetten veranlassten die Emsländer, ihre Fahrzeuge diesmal stärker zu überarbeiten. Und zwar - das wird die Fahrer und Nutzer freuen - weniger in Richtung Kosten, sondern vor allem in Richtung Stabilität und Funktionalität.

Entsprechend kehrte auch Zeitfracht-Geschäftsführer Andreas Lewa wieder komplett zu Krone zurück. Hier schließt sich ein Kreis, denn Zeitfracht war der erste Krone Nutzfahrzeug-Kunde überhaupt! Der Großonkel der Zeitfracht-Gesellschafterin Jasmin Schröter fragte 1971 die erste "Serienfertigung" mehrerer Lkw-Dreiachs-Deichselanhänger an. Einer dieser allerersten Krone Nutzfahrzeug-Trailer steht übrigens seit 2006 komplett restauriert vor dem Krone-Forum in Werlte.

NOCH STABILER AUSGEFÜHRT: DER FRONTANSCHLAG

Die neuen Lafetten wurden also von vorn bis hinten überarbeitet. Das beginnt beim von fünf auf acht Millimeter verstärkten Blech für den Frontanschlag, der auch gröbere Rangierfahrten abkönnen soll. Ebenfalls neu sind die gekanteten Kotflügelhalter, die jetzt verdreh- und losrüttelsicher ausgeführt sein sollen. Die Kotflügelhalbschalen werden jetzt direkt verschraubt. Komplett verschraubt wurden jetzt auch der Luftkessel sowie die Bremsmodule.

Durch das direkte Anschrauben am Rahmen will Krone Montagezeit und Kosten sparen sowie das Losrütteln des Trägers nach Möglichkeit unterbinden. Denn gerade unbeladen ist die Lafette meist heftigen Rüttel- und Stoßbewegungen ausgesetzt - vor allem beim Einsatz auf schlechten Straßen können die Kollegen - auch über Schäden - ein Lied von singen!

Insofern fungiert der Querträger hinten jetzt als Kombiträger für die Direktverschraubung von Luftkessel, Bremsmodul und Zusatzkessel. Den Untergurt im Halsbereich verstärkten Chefkonstrukteur Nordhoff und seine Mannen von acht auf zwölf Millimeter. Die Anfahrschräge hinten wurde verlängert, was das Umbrücken erleichtern soll. Ebenfalls angenehm: In den mittleren Querträger integrierte Krone Rollenaufnahmen, so dass man zwei der vier Einweisrollen umstecken oder dort zwei extra Führungsrollen ordern kann.

Die Fehlersuche bei ausgefallenen Leuchten erleichtert das Elektrik-Konzept: Hier behält Krone die Kombination Hauptkabel mit Steckverbindung vorn und den (teureren) Verteilerkasten hinten analog zum Profiliner bei. Wer es ganz gut meint, kann optional vorn einen zweiten Verteilerkasten ordern.

Ähnlich optimierte man den Tandemachser, bei dem die Bleche am Kopfstück von drei auf fünf Millimeter verstärkt wurden. Verbessert hat Krone laut Nordhoff auch hier die Anbindung des Frontanschlages, um ein Verklemmen der Steckbolzen zu verhindern. Außerdem will man den vorderen Querträger besser an den Hauptträger angebunden haben, um die Kräfte besser in Letzteren einzuleiten. Außerdem spendierte man zusätzliche Stegverstärkungen.

Alternativ bietet Krone für die Tandemachser jetzt auch ein Zwei-Tonnen-Zugrohr an, das der hohen Stützlast bei frontlastig beladenen Brücken Rechnung trägt. Die Seitenmarkierungsleuchten sitzen jetzt auf etwas kürzeren, leicht abgewinkelten Auslegern um so noch besser gegen Anfahrschäden geschützt zu sein. Das gleiche Ziel verfolgt der schmalere Heckleuchtenträger, der beim Rangieren mehr Platz zu den Stützbeinen der Wechselbrücke lässt. Wer nachts bei schlechtem Wetter im dunklen Hof eine Brücke aufnehmen durfte, weiß um die Erleichterung der neuen Lösung!

EIN KOMPLETT NEUER TROCKENFRACHTKOFFER

Und weil man sich die Paket- und Stückgutfrachter schon vornahm, spendierte man auch dem Dry-Liner-Koffersattel eine größere Überarbeitung.

In dem Fall legte Krone gleich einen komplett neuen Baukasten auf, der eine neue Bodengruppe samt gerolltem Unterprofil enthält. Nordhoff spricht hier vom Dryliner 4.1 respektive dem Dryliner NG wie "Neue Generation".

Er behält seinen 100er-Hals, erhielt aber jetzt erhöhte Längsträger, die das Gewicht um einige Kilo senken sollen. Die sind jetzt Bestandteil des Bodens, der bei der Gelegenheit im wahrsten Sinne des Wortes ebenfalls neu "aufgelegt" wurde. Im hinteren Bereich liegen jetzt kürzere 700-Millimeter Platten, die optional auch mit Riffelblech geordert werden können, um das Schaben der Rampe auf dem Plywood zu unterbinden. Den Querträgerabstand legte Krone (bis auf den Heckbereich) einheitlich auf 1310 Millimeter fest, um mit einem Basisbaukasten Ein-, Zwei- oder Dreiachser darstellen zu können - wobei es den Zweiachser mit 1310 (für 18 Tonnen Gesamtgewicht) und 1810 (für 20 Tonnen Gesamtgewicht) Millimeter Radstand gibt.

Was die Kollegen an Krone seit jeher schätzen: Die Frontschiene bleibt aus dem Chassis hochgezogen. An ihr wird dann die ebenfalls nochmal mit Stahl verstärkte Stirnwand aufgeschraubt, was diese resistent gegen das Einschlagen von Staplerzinken machen soll.

Seitlich läuft jetzt eine kaltumgeformte Schiene mit bis zu 13 Zurrpunkten, dazu kommt ein Paar seitliche Zurrpunkte im Heckrahmen. Den Heckunterfahrschutz rückte man auf 280 Millimeter vor dem Endquerträger ein, was ihn und die Heckleuchten gegen Rempler schützen soll - auf vielen Höfen stehen vermehrt Poller oder niedrige Mauern, die nachts gern übersehen werden.

NEU VERLEGT: KEIN ÄRGER MEHR MIT DEN KABELN

Geändert wurden aber nicht nur die rollengewalzten Einfassprofile der Seitenwand, sondern auch deren Anbindung ans Dach. Letzteres ist jetzt mit einer gewindeformenden Schraube befestigt, so das in der Montage kein nachträgliches Bohren mehr nötig ist. Das unterbindet die Spanbildung in der Fertigung und damit einen theoretischen potenziellen Korrosionsherd. Die Kabelführung integrierte man ins Dach und verschließt diese durch eine separate Dichtung, womit laut Nordhoff jegliche "Aufputzleitungen" entfallen.

Weniger angenehm ist ihm das Thema "Türverschlusssicherung", was vor allem für Großbritannienverkehre verstärkt nachgefragt wird. Dabei handelt es sich um eine zweifach gesicherte Abdeckschiene, die über den Türverschlüssen liegt, damit diese von potenziellen "blinden Passagieren" nicht ohne weiteres geöffnet oder geknackt werden können: Denn, wie man weiß, hat das Thema "Koffer packen" heutzutage für viele eine neue Bedeutung bekommen.

HINTERGRUND - ZURÜCK ZU DEN WURZELN

DPD-Miteigentümer Zeitfracht: Eigene Ideen

Zeitfracht ist nach wie vor ein Familienbetrieb, geführt von der Gründer-Urenkelin Jasmin Schröter und Geschäftsführer Andreas Lewa.

Man differenziert sich von anderen Paketdiensten, indem man selbst die Hardware nach eigenen Ideen optimiert: Ein Beispiel dafür ist das teilbare Industrie-Sektionaltor mit "Parcel Walk". An dem können sowohl Lkw als auch Transporter beladen werden. Über einen Hebel trennt respektive koppelt man den unteren Teil des Tors mit dem oberen. Ist eine Brücke zu beladen, bleibt der untere Teil am Boden stehen, auf dem eine kleine Rampe, der sogenannte "Parcel Walk", für eine ebenerdige Zustiegshöhe sorgt. Die wird über seitliche Stufen erklommen und bietet den Beladenden einen sicheren Stand. Eine weitere Idee ist der Universalwechsler, den Zeitfracht mit Göbel-Fahrzeugbau entwickelte. Dabei handelt es sich um ein Fernverkehrs-Lkw mit hydraulisch anhebbarem Wechselsystem. Die Kunst war hier, die Maximallänge trotz großer Kabine einzuhalten, was bei der Massivität, die der Aufbau benötigt, einige konstruktive "Kniffe" forderte. Außerdem gibt es eine gezielt anfahrbare Zwischenhöhe, damit Volumen-Wechselkoffer nicht zu hoch ausgehoben werden und bauliche Übergänge beschädigen können. So können die Kollegen bei Bedarf auch ein paar Stunden "Hofdienst" mit Umsetzfahrten verrichten.

KRONES NEUER KEP-KOFFER

Einstieg ins leichte Segment

Krones neue KEP-Koffer bestehen aus einem Hybrid-Boden in Alu-Stahlbauweise, auf den die Emsländer zugekaufte Seitenwandpaneele und ein eigenes Dach setzen. Am Heck sorgt ein Drainagesystem für einen Wasserablauf, der dem Nutzer einen nassen Kopf ersparen soll. Die versenkten Seitenbegrenzungsleuchten sollen bei seitlichem Feindkontakt nicht abgeschert werden können. Entern lässt sich der 18- Kubikmeter-Koffer über einen 40 Zentimeter hohen Tritt. An dessen hinterer Kante sollen kleine Riffeln verhindern, dass der Fahrer von der Stufe abrutscht. Die Ladekante liegt auf 70 Zentimeter Höhe. Nutzlastseitig will Krone auf 3,5-Tonner Daily-Basis üppige 1040 Kilo bieten. Die Zugänge seitlich und hinten sind elektrisch per Buzzer gesichert. Die soliden Regale lassen sich auf der Beifahrerseite hochklappen.

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