Wer acht Zylinder und Euro 6 kombinieren will, landet mittlerweile zwangsläufig bei Scania. Schließlich behielten nur die Schweden im Zuge der Umstellung auf die strengste Schadstoffnorm ihren V8 im Programm - Legende verpflichtet.
Bisher reinigten allerdings nur die beiden "schwächeren" Einstellungen von Scanias 16,4 Liter großem "Bigblock" mit 520 oder 580 PS (2700 und 2950 Nm) ihre Abgase auf Euro-6-Niveau. Gleiches schafft ab sofort auch die Top-Version mit 730 PS, die wie ihr Euro-5-Pendant gewaltige 3500 Newtonmeter Drehmoment an die Hinterachse schickt. Für den Sprung auf Euro 6 nutzt das Flaggschiff das übliche Paket aus wassergekühlter Abgasrückführung, SCR-Kat und Partikelfilter.
DIE 730 PS ENTFALTEN IHRE KRAFT NOCH SOUVERÄNER
Schöner Nebeneffekt, der in der Praxis allerdings kaum spürbar sein wird: In Euro 6 soll der 730er seine Kraft noch souveräner entfalten. Die 3500 Newtonmeter liegen nun im Bereich von 1000 bis 1400 Umdrehungen an und damit 50 Touren länger als bei der Euro-5-Version. Für die Übertragung der Power sorgt weiterhin eine extra verstärkte Version des automatisierten Zwölfgang-Getriebes "Opticruise".
Endlich auch bei Scania erhältlich ist ab sofort ein Notbremsassistent. Das optionale "Advanced Emergency Braking" (AEB) genannte Radarsystem ist sowohl mit den Sechs- als auch mit den Achtzylinder-Motoren kombinierbar und leitet eine autonome Notbremsung ein, sobald die Elektronik eine drohende Frontalkollision erkennt und der Fahrer nicht reagiert.
Für Scania Neues auch beim "sehenden" Tempomaten CCAP - wenngleich das mancher Wettbewerber schon länger anbietet: Die Entwickler implantierten die Funktion "Eco-Roll". Damit erhält der GPS-Tempomat die Möglichkeit abzuwägen, in der jeweiligen Fahrsituation entweder die Schubabschaltung zu nutzen oder eben auszukuppeln, um die kinetische Energie des LKW besser auszunutzen.