So stellen sich unsere Designer den Truck der Zukunft vor - nicht unsere Ingenieure ", stellt der neue Daimler-Chef Wolfgang Bernhard klar. In der Tat: Freightliners Studie, "Eyecatcher" der Mid American Truck Show 2012, sieht aus wie aus einem "Wallace & Gromit"-Comic entlaufen - und nicht wirklich fit für harte Highwayeinsätze.
Umso überraschter waren wir bei der Visite im Entwicklungs- und Versuchszentrum Wörth (EVZ), als der Truck aus der (Designer-)Zukunft wie aus dem Nichts die Einfahrbahn entlanggerauscht kam. Alles nur Show: Unter dem Blech steckt ein im Kern konventioneller Freightliner-Truck mit dem bekannten DD-13-Motor. Noch interessanter ist neben dem aerodynamischen Äußeren aber die Innenraumgestaltung.
ORIGINELL: LADELUKE STATT EINER BEIFAHRERTÜR
Und da haben sich die US-Gestalter einiges einfallen lassen, um dem erwarteten Trend nach geräumigen "Day-Cabs" zu begegnen. Immer häufiger fahren die Kollegen in Übersee im "Begegnungsverkehr", ein Riesensleeper macht da wenig Sinn, wie uns der Projektverantwortliche erzählt. Trotzdem: Für ein Nickerchen oder gelegentliche Übernachtung reicht es in der "Kurzhoch"-Kabine - wenn man den Fahrersitz komplett vorklappt und das Bett aus drei Segmenten zusammengebastelt hat. Rechts gibt's eine feste Sitzecke mit - nicht nur für Ami-Trucker -obligatorischer Kaffee-Maschine, hier aber schick integriert. Darunter als Clou statt einer Beifahrertür eine Luke, durch die der Fahrer sein Gepäck in den klinisch weißen Innenraum verfrachten kann. Unter der mit weißem Leder bezogenen Sitzbank wartet ein großer Kühlschrank auf Befüllung.
Zahlreiche LEDs sorgen für angenehme Lichtstimmung. Noch heller wird der Innenraum durch ein riesiges Glaspaneel im Dach. Wobei man sich nicht vorstellen mag, wie warm das wohl in der Wüste von Arizona beim Pausieren wird. Wie Wolfgang Bernhard sagte: "So stellen sich die Designer einen Truck von morgen vor."