Verglichen zur Auto-Expo in Delhi blieb die NAIAS in Detroit verhältnismäßig blass: Die US-Regierung hat andere Probleme als den Verkehr, wohingegen Indien den Bau von Fernstraßen und öffentlichen Verkehrsmitteln vorantreibt und die vom Schreiner gezimmerten Holzkabinen auf den LKW verboten hat. Entsprechend rollen die indischen Schwergewichte Ashok Leyland, Mahindra und Tata mit neuen Typen an den Start. Deren Leistungsspektrum reicht im Falle des Tata Prima bis zu 560 PS.
Auch optisch sind die neuen Inder von Euro-LKW nicht mehr zu unterscheiden – sind es doch teils europäische Designer, die die LKW gestaltet haben. Die Weltwirtschaftskrise hat das Wachstum zwar auch in Indien verlangsamt, doch zum Jahresende 2009 ist man schon wieder zum zweistelligen Anstieg zurückgekehrt: Bei LKW und Bussen stieg der Absatz von 20.631 auf 40.847 Fahrzeuge. Entsprechend ausgeweitet haben die Hersteller ihr Modellprogramm: Bei Tata und Mahindra reicht es jetzt vom vierrädrigen Transportzwerg bis hinauf zu schweren LKW, wozu sich Mahindra mit Navistar verbündet hat. Gemeinsam präsentierten die Inder und Amerikaner die neue Baureihe M40 und M49, die von einem 7,2-Liter-Maxx-Force-Aggregat angetrieben wird.
Am unteren Ende ergänzt der Maxximo mit weltweit erstem Zweizylinder-Common-Rail-Diesel die Palette. Reell angegeben sind sicher die 5 Liter je 100 km Verbrauch des 25-PS-Motors. Für die Umsteiger vom dreirädrigen Tucktuck ist der vierrädrige Gio gedacht, der an eine Ape mit Vorbau erinnert. Der musste sogar einen eher vorsichtigen „Crashtest“ per Stahlplatte über sich ergehen lassen. Tata kontert im Segment der Winzlinge mit dem Kleinstbus „Magic Iris“, mit 611-Kubik-Dieselmotörchen, das den Sprit aus einem Zehn-Liter-Fässlein zieht. Darüber rangiert der mit 16 PS und 700 Kubik zart motorisierte Frontlenker Ace. Auf dem baut auch der Achtsitzer Venture auf, den ein 1,4-Liter-Turbodiesel mit 70 PS antreibt.
Das Thema „alternative Antriebe“ behandelt der Tata LPT 1617 mit Erdgas. CNG gibt es optional auch für den noch jungen Pickup Xenon, der schon in erste europäische Märkte geliefert wird: Denn mittelfristig möchte Indien nicht nur sich selbst und einige technisch weniger anspruchsvolle Spotmärkte in Afrika, Südamerika und Asien versorgen, sondern auch Europa und die USA beliefern. In Italien, Spanien, Polen und der Türkei ist Tata schon seit Längerem mit Pickups im Niedrigpreissegment präsent. Als Einzelkabiner startet der Xenon in Italien laut Liste netto bei 11.710 Euro. Auch Mahindra ist seit 2005 in Frankreich, Spanien und Italien präsent. (gs)
Test & Technik: Auto Expo Delhli
11.02.2010 16:11 Uhr

Verglichen zur Auto-Expo in Delhi blieb die NAIAS in Detroit verhältnismäßig blass.