Extrem klar präsentiert sich der Messestand von Doll. Nur zwei Tieflader haben die Oppenauer ausgestellt: Neben einem bekannten Vario steht der neue Panther mit 315 Millimeter Gesamthub. Da alle „Tatzen“ gelenkt sind, kann der Siebenachser auch eng ansteigende Spitzkehren samtig wie ein Panther umrunden. Eher ein Nebenaspekt war die verbesserte Oberflächenbeschichtung, der man laut dem Leiter des Geschäftsbereiches Schwertransport, Patrick Spitznagel, bislang zu wenig Bedeutung beimaß. „Da die Kunden in letzter Zeit verstärkt das Thema Korrosion ansprachen, werden wir den Zinkstaubgrund künftig serienmäßig mit aufbringen.“ Optional hat man außerdem die Wahl zwischen Spritzverzinken oder einer Pulverbeschichtung. Korrosionsresistente Tieflader liefert Doll schon seit Langem an die Bundeswehr, wo die Fahrzeuge von vornherein mit zwanzig Jahren Laufzeit plus x kalkuliert werden.
Hoher Lenkwinkel, niedrige Höhe
Ebenfalls zwei Neuheiten stellt Nooteboom in den Vordergrund, obwohl man laut Pressesprecher Johan van de Water eigentlich fünf Fahrzeuge präsentieren könnte. Gegen den Panther zielt der Multitrailer MCO-PX, der sich mit 245er-Reifen ebenfalls auf 85 Zentimeter duckt und bis zu 60 Grad Lenk-einschlag bietet. Beim Höhenausgleich bieten die Niederländer üppige 0,6 Meter an. Bei der Konstruktion hatte man auch die 3,4 Meter hohen neuen Vestas-V112-Türme im Visier, die mit 90 Zentimeter Fahrhöhe und sieben Achslinien gefahren werden können. Großen Wert legt van de Water auf die einfache Bedienbarkeit des Neuen. Den neuen ICP-Interdolly liefert man als Ein-, Zwei- oder Dreiachser. Darunter gibt es einen Schwanenhals für 10x4-LKW. Die Pendelachsen, die nach dem Ackermann-Prinzip arbeiten und 70 Grad Lenkeinschlag bieten, übernimmt man von den PX2-Tiefladern. Die Lufttanks sitzen geschützt im Zentralträger.
Auch Goldhofer entwickelte ein Transportkonzept für die Vestas V112: Der bis auf 65 Meter teleskopierbare SPZ-P 3 AAA lässt sich an besonders engen Stellen auch unter Last zusammenfahren, um besser ums Eck zu kommen. Weniger Aufwand trieb man für die anderen vier Bauteile – Nabe, Nacelle, Drivetrain und Turm – die jeweils auf vorhandenes Equipment der Memminger passen. Für ganz Schweres steht die neue modulare Baureihe THP/SL und PST/SL bereit, die ein erhöhtes Biegemoment und üppige 45 Tonnen Achslast bietet. In den „leichteren“ Klassen präsentiert man den Vierachser STZ-L 4A und den STZ-VP, die vor allem mit Wendigkeit und Kürze punkten sollen. Den Stückzahlenmacher TU4 senkte man weiter ab. Außerdem überarbeitete man das Vorderteil, was die Schwerpunktlage verbesserte. Ergänzt werden die Neuheiten vom Selbstfahrer PST/SL-E6 mit Hydrostatantrieb. Auch Goldhofer verbesserte übrigens das Lackierverfahren. (GS)
Test & Technik: Bauma 2010 Nachbericht
21.05.2010 10:49 Uhr

Extrem klar präsentiert sich der Messestand von Doll.