Denkt man an BDF-Wechselbrücken, zerfällt das Lager der Hersteller in drei Gruppen – in die erste fällt der Massenhersteller Krone, der mit seinem Geschäftspartner Brüggen das Brückengeschäft fast komplett auf sich vereint hat. Einziger Großserienkonkurrent wäre da noch Kögel, wenngleich die Schwaben den Norddeutschen im Vergleich stückzahlenmäßig nur wenige Foxxe und Maxxe entgegenstellen können.
Auch bei den zugehörigen Lafetten dominieren die Emsländer den Markt, wenngleich hier auch Schmitz, Kögel und Wecon größere Stückzahlen fahren, vereinzelt auch Schwarzmüller. Verbessert wird hier immer nur im Detail, wobei laut Schmitz-Pressesprecher Gerd Rohrsen nicht nur der Preis, sondern oft auch das Gesamtsystem eine Rolle spielt.
Bei den großen Serien handelt es sich in den meisten Fällen um die Brückengröße 7150, 7450 Millimeter und 7820 Millimeter mit Abstellhöhen zwischen 1220 und 1320 Millimetern. Hier bleibt Krone weiter auf dem Gas: Nach der Präsentation der neuen Metalldeckschichten-Fresh-Box auf der Transport Logistic in München steht demnächst eine Brücke mit Rollenbahn für Luftfrachtpaletten an, die für die DHL gefertigt wird. Damit eignen sich die Brücken künftig auch für den trimodalen Verkehr.
Spannend und komplex wird das Thema aber, wenn es um Wechselfahrgestelle auf Motorwagen respektive Wechselhubrahmen geht. Hier ist Göbel aus Aschaffenburg die solide Adresse. „Vor allem Kunden, für die sich ein ausschließliches Hoffahrzeug à la Wiesel nicht rechnet, greifen vermehrt zu unserem Wechselhubrahmen“, freut sich Geschäftsführer Ralf Göbel. „Schließlich kann dieser nach getaner Rangierarbeit als ganz normales Wechselbrückenfahrgestell auf Tour gehen.“
Dabei kann Göbel auf nahezu jede Konfiguration seine Hubrahmen schrauben. Ein Hauptargument für den Wechselrahmen sind laut Göbel aber die Folgekosten: Die Hydraulikkomponenten lassen sich alle auf dem freien Markt kaufen. Bei den Ersatzteilen und deren Lieferung ist Göbel bemüht, möglichst viele hochwertige Komponenten von deutschen Herstellern einzusetzen. Eine zweite „Sicherheitsschleife“ zieht man mit der Bevorratung der wichtigsten Komponenten in Aschaffenburg selbst mit ein. Außerdem führen die Franken eigene Kältetests und dynamische Belastungsprüfungen durch.
So auch beim jüngst überarbeiteten Wechselhubrahmen Airlifter. Der verfügt über zwei gleichlaufende Hubschwingenbälge und packt 18, unter Umständen bis zu 22 Tonnen. Dadurch eignet er sich auch für schwere Container – da der Behälter mit dem ganzen Wechselrahmen aufgenommen wird, sollen ruckartige Stöße beim Fahren abgefangen werden. Auch im angehobenen Zustand kann man die Brücken umsetzen. Für den Fall der Fälle hat Göbel eine eigene Notfunktion entwickelt, die selbst bei einer Störung die gewünschten Wechsel durchführen kann. Nach Prüfung lässt sich eine Tiefkupplung anbauen – denn Flexibilität ist wichtiger denn je, um die Krise zu „überbrücken“.
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Den kompletten Artikel inklusive vieler weiterer Details finden Sie in der VerkehrsRundschau 41/2009 vom 09.10.2009. Hier finden Sie weitere Informationen und Bestellmöglichkeiten.
Test & Technik: Wechselbrücken
27.10.2009 15:10 Uhr

Der Schwerpunkt BDF-Wechselverkehre beleuchtet einige Detailverbesserungen in einem sonst eher ruhigen Segment.