Seit Jahren wurden angeblich Futtermittel verseucht – nun kommt der Skandal ans Licht.
Die Spedition „Lübbe“ in Bösel (Kreis Cloppenburg, Niedersachsen) ist mit dem jüngsten Dioxin-Skandal in die Negativ-Schlagzeilen geraten. Der Verdacht: Seit mehr als 20 Jahren sollen hier mit Dioxin verseuchte Fette beigemischt und an weiterverarbeitende Betriebe geliefert worden sein. Die Spedition soll für den Futtermittelzulieferer Harles und Jentzsch aus Uetersen (Schleswig-Holstein) Futtermittel auf dem Gelände gemischt haben – obwohl die Spedition ausschließlich für Transporte registriert ist.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt derzeit gegen die Firma Harles und Jentzsch und die Spedition "Lübbe" wegen Verstößen gegen das Lebensmittel- und Futtermittelgesetz. Wie unsere Schwesterzeitschrift VerkehrsRundschau berichtete, wurde bei den Futterfetten des Futtermittelzulieferers der Grenzwert für das Gift deutlich überschritten. Dies würden Laboruntersuchungen des Kieler Agrarministeriums belegen. Die untersuchten Rückstellproben stammen aus dem vergangenen Jahr und wurden von der Firma selbst entnommen.
Nach bisherigen Erkenntnissen der Behörde sind laut VerkehrsRundschau alle kritischen Futterfett-Partien in dem Werk in Bösel gemacht worden. „Speditionsfirmen brachten fünf bis zehn Inhaltsstoffe auf unser Gelände, alles im Auftrag von Harles und Jentzsch. Die lieferten uns auch das Rezept. Danach haben wir das hier zusammengeschüttet“, wird Jörg Lübbe, Geschäftsführer der Böseler Spedition „Lübbe“, in der Bild-Zeitung zitiert. "Wir haben gedacht, wir mischen ordentliche Futterfette", sagte Jörg Lübbe gegenüber den Medien weiter. "Wir waren ein bisschen blauäugig." (vb)
Dioxin-Skandal: Lübbe im Visier
14.01.2011 15:27 Uhr

Seit Jahren wurden angeblich Futtermittel verseucht – nun kommt der Skandal ans Licht.