Die Euro-Krise spitzt sich zu – und die Aussichten scheinen immer bedrohlicher. Welche Szenarien möglich sind und wie sich Unternehmen darauf vorbereiten können, sagt Karlheinz Schmidt, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) im Interview mit dem Fachmagazin VerkehrsRundschau.
Auf die Frage, wie Transportunternehmer die Folgen eines Einbruchs der Gesamtwirtschaft abfedern könnten, sagt Schmidt, dass jeder Unternehmer seine Kapazitäten flexibel planen sollte. „Das heißt, er sollte nicht ohne konkrete Marktperspektiven in Zusatzkapazitäten investieren. Er muss jederzeit mit einem herben Rückschlag der Wirtschaft rechnen.“ Wer planlos expandiere, der könne laut Schmidt mit großer Sicherheit damit rechnen, dass er bei der nächsten Krise untergepflügt wird.
Deshalb rät der BGL-Hauptgeschäftsführer in punkto Finanzierung von LKW zu Leasing – und zwar mit möglichst kurzen Zeiträumen: „Was bringt mir ein Vierjahres-Vertrag, wenn ich dann im Abschwung die Leasing-Raten an der Backe habe?“ Schließlich sei der Trend eindeutig: „Selbst wenn es keine Katastrophe gibt, geht es weiter in den Keller. Mitte letzten Jahres begann der Abwärtstrend, seit Anfang des Jahres geht es stärker ins Minus“, erklärt Schmidt. Gut beraten waren seiner Meinung nach alle Transportunternehmer, die nicht übermäßig in neue Zusatzkapazitäten investiert haben, sondern die Chance genutzt haben, ihr Geschäft zu konsolidieren.