Die Straßenverkehrsgenossenschaft SVG in Hamburg hat ein Pilotprojekt gestartet, das in Deutschland bald Schule machen könnte. Die SVG wirbt bewusst jugendliche Migranten für den Fahrerberuf an und kombiniert deren Fahrer-Ausbildung mit einem sechs-wöchigen Deutschkurs, der die wesentlichen Fachbegriffe der Transportbranche vermittelt. Der erste Kurs startet Ende Mai. Initiator des Projekts ist Andreas Mähler, Geschäftsführer der Hamburger SVG. „Deutschlandweit dürften im Moment 20.000 Fahrer fehlen. Allein in Hamburg fehlen derzeit 500 Fahrer. Da mussten wir uns etwas einfallen lassen,“ begründet er seinen Vorstoß.
Konkret umfasst die Ausbildung zum „Euro-Trucker“ 30 Wochen. Bestandteile sind ein sechs-wöchiger Deutschkurs, die Führerscheinklasse C/CE, die beschleunigte Grundqualifikation (für alle Inhaber des Führerscheins Klasse B, um gewerblich Güter transportieren zu dürfen), ein ADR-Gefahrgut-Schein, eine Gabelstaplerausbildung, ein Ladungssicherungsausweis, Rangier- und Perfektionstraining sowie ein sechs-wöchiges Praktikum in Transport- und Speditionsunternehmen. Bezahlt werde die Qualifizierung in vielen Fällen von der Bundesagentur für Arbeit, erzählt Mähler, beispielsweise in Form eines Ausbildungsgutscheinen für arbeitssuchende Bewerber.
Am kommenden Samstag 12. Mai 2012, lädt die SVG zum „Business Brunch“ zwischen 12 und 14 Uhr bei der Türkischen Gemeinde Hamburg ein. (eh)
Mit Deutschkurs gegen den Fahrermangel
Die SVG Hamburg und die Türkische Gemeinde wollen junge Migranten für den Fahrerberuf begeistern.