Von Anfang Juli bis zum 12. September hatte das österreichische Bundesland Wochenend-Fahrverbote auf dem niederrangigen Straßennetz in Tirol erlassen. Insgesamt habe man rund 73.000 Fahrer an den acht Wochenenden sowie an Pfingsten und Fronleichnam zurückgewiesen, wie das Bundesland weiter mitteilt. Sie konnten dementsprechend einem Stau oder starken Verkehrsaufkommen über das niederrangige Straßennetz an neuralgischen Punkten nicht ausweichen.
Ausgenommen von den Fahrverboten war der Ziel-, Quell- und Anrainerverkehr. Ziel der Maßnahme sei, die Verkehrs- und Versorgungssicherheit entlang der an stark frequentierten Reise- und Durchfahrtsrouten in Tirol liegenden Ortschaften zu gewährleisten, so das Bundesland.
Die Abfahrverbote seien auch in diesem Jahr dringend notwendig gewesen, zogen der Landeshauptmann Günther Platter und seine Stellvertreterin Ingrid Felipe eine erste Bilanz. „Nach Rücksprache mit Expertinnen und Experten konnten an den verkehrsreichen Wochenenden im Ortsgebiet von Reutte, in Kufstein und im Großraum Innsbruck größere Behinderungen und ein Verkehrskollaps verhindert werden“, so Platter.
"Dringend notwendige Maßnahme"
Im Zuge einer umfassenden Verkehrsplanung waren die Wochenendfahrverbote für Lkw zeitlich erweitert worden und galten an allen Samstagen zwischen dem 2. Juli bis einschließlich 27. August 2022 in der Zeit von 7 bis 15 Uhr.
„Die Erfahrungen während der Sommermonate haben wiederum bestätigt, dass die verlängerten Wochenendfahrverbote eine dringend notwendige Maßnahme für den Verkehrsfluss auf der Brennerroute sind“, so Felipe. „Im kommenden Jahr wollen wir auch den Pfingstsamstag, einen der verkehrsintensivsten Tage des Jahres, in den Fahrverbotskalender aufnehmen.“
Sehr starker Verkehr auf Durchzugsrouten
Generell war an den Hauptreisetagen auf den Durchzugsrouten in Tirol (Inntal- und Brennerautobahn, Arlbergschnellstraße, Fernpass, Achenpass und Reschenpass) sehr starker Verkehr zu verzeichnen, wie das Land weiter mitteilt. Davon betroffen war insbesondere die Fernpassstraße B179 und die Zuläufe im Norden und Süden. Dort hätten sich immer wieder ausgedehnte Staus mit beträchtlichen Wartezeiten ergeben.
Als wesentlicher Staubereich habe sich neben den bekannten Bereichen auf der A13 Brennerautobahn auch der Bereich Innsbruck-Süd beziehungsweise der Zubringer von der A12 Inntal- auf die A13 Brennerautobahn bei Innsbruck-West herausgestellt. Laut Einschätzungen der Polizei dürfte dies auf die Baustelle in diesem Bereich in Zusammenhang mit einem verstärkten Verkehrsaufkommen über das Seefelder Plateau beziehungsweise insgesamt aus Richtung Westen zurückzuführen sein.
Wegen der Blockabfertigung von Lkw besteht ein seit Jahren schwelender Streit zwischen Tirol und Bayern. (mwi)