Eine 47 Jahre alte Frau ist am Montag mit ihrem Fahrrad in Coswig bei Dresden tödlich verunglückt. Nach Angaben der Polizeidirektion Dresden hatte der Fahrer (23) eines Lastkraftwagens, der an einer Kreuzung nach rechts abbiegen wollte, die Frau rechts von seinem Fahrzeug übersehen. Sie starb noch an der Unfallstelle. Der Verkehrsunfalldienst der Polizeidirektion Dresden hat die Ermittlungen aufgenommen.
Unfälle wie dieser kommen immer wieder vor. Radfahrer befinden sich bei Abbiegemanövern von Lkws häufig im toten Winkel und geraten so in eine brenzlige Situation. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) und der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung hatten im Februar dieses Jahres gemeinsam sicherere Straßenkreuzungen für Radfahrer verlangt und dabei auch getrennte Ampelphasen für Radfahrer und Kraftfahrzeuge gefordert.
In einem Forderungskatalog sprachen sich die Verbände dafür aus, Kreuzungen so umzubauen, dass Lastwagenfahrer und Radfahrer einen besseren Überblick haben. Dies könne etwa durch vorgezogene Haltelinien geschehen, hieß es. Zudem müssten Lkw-Abbiegeassistenten besser gefördert werden, bevor sie ab 2022 schrittweise Pflicht werden. Nach Schätzungen des ADFC haben weniger als fünf Prozent der knapp drei Millionen Lkw in Deutschland einen Abbiegeassistenten.
Laut ADFC wird in Deutschland im Schnitt alle zwei Wochen eine Radfahrerin oder ein Radfahrer durch einen abbiegenden Lkw getötet. 2017 gab 38 entsprechende Fälle, in den beiden Folgejahren 34 beziehungsweise 27. Bis Mitte Juni dieses Jahres zählte der ADFC 19 tödliche Abbiege-Unfälle.