Auf der Automechanika präsentierte der TÜV Rheinland eine aktuelle Studie über den Fahrermangel in Deutschland. Für die Studie wurden bundesweit 250 Spediteure befragt. Die Rekrutierung von geeignetem Fahrpersonal stellt die Unternehmen der Transport- und Logistikbranche vor immer größere Probleme, ist ein Ergebnis der Befragung. Und die Lage spitzt sich laut dem TÜV Rheinland dramatisch zu. Das weist die Studie eindeutig nach: „Rund 84 Prozent der befragten Betriebe bestätigen, dass es in den letzten Jahren einen spürbaren Mangel an qualifizierten Berufskraftfahrern gibt. Wenn die Situation weiter eskaliert – und es spricht vieles dafür – steht auch die Verkehrssicherheit auf dem Spiel“, fasst Jürgen Brauckmann, Vorstand Mobilität bei TÜV Rheinland, die Ergebnisse zusammen. Denn eine verstärkte Überlastung der Fahrer in Folge des Personalmangels erhöhe die Unfallrisiken.
Knapp die Hälfte (47 Prozent) aller befragten Unternehmen ist der TÜV Rheinland-Studie zufolge akut vom Fahrermangel betroffen. Als Hauptgrund dafür sieht rund ein Drittel die unattraktiven Arbeitsbedingungen. Jeweils etwa 18 Prozent nennen zu hohe Führerscheinkosten und schlechtes Image des Berufs als Grund für den Fahrermangel. Knapp acht Prozent machen den Wegfall der Wehrpflicht für den Führerscheinerwerb als Ursache verantwortlich.
Bereits heute fahren viele am Limit. Auch die Politik muss handeln, fordert Brauckmann als Konsequenz aus der Studie. So seien Ausbildungsvergütungen für Betriebe, die den Fahrernachwuchs fördern, denkbar. Zudem könnten entsprechende Rahmenbedingungen für einen qualifizierten Lehrberuf den Job für junge Leute attraktiver machen.