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Studie: Im Jahr 2025 jeder dritte Lkw vollautomatisiert

30.09.2016 08:00 Uhr
Studie: Im Jahr 2025 jeder dritte Lkw vollautomatisiert
Verkehrsminister Alexander Dobrindt mit Andreas Renschler (VW) und Joachim Drees (MAN) in einem teilautonomen Lkw (v. l.)
© Foto: Peter Kneffel/Picture Alliance

Die Unternehmensberatung McKinsey geht laut einer Studie davon aus, dass schon im Jahr 2025 jeder dritte verkaufte Lkw bei bestimmten Einsätzen vollautonom fahren könnte.

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Der Weltmarkt für Lkw über sechs Tonnen wird von zuletzt 150 Milliarden Euro um knapp die Hälfte auf bis zu 240 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2025 wachsen, besagt eine McKinsey-Studie namens "Delivering change". Der Großteil des zusätzlichen Umsatzes der weltweiten Nutzfahrzeughersteller werde aber nicht aus höheren Verkaufszahlen kommen, sondern auf neuen Technologien basieren, etwa durch das autonomen Fahren. Die Unternehmensberater rechnen zudem damit, dass das Geschäft mit kleineren Lieferfahrzeugen weiter Fahrt aufnimmt: Die Umsätze im Van-Segment sollen von zuletzt 130 Milliarden auf bis zu 200 Milliarden Euro im Jahr 2025 wachsen.

"Neue Technologien bieten den Lkw-Herstellern die Chance, sich über das Fahrzeug hinaus mit neuen Geschäftsmodellen zu differenzieren", erläutert einer der Autoren. Allerdings geht er auch davon aus, dass es zunehmend Konkurrenz aus der Digitalwirtschaft geben wird. Außerdem geht die Studie davon aus, dass schon bis zum Jahr 2025 jedes dritte neue Nutzfahrzeug in bestimmten Fahrsituationen, zum Beispiel auf Autobahnen, vollautomatisiert, also fahrerlos, fahren kann. In Innenstädten sei dieses Szenario allerdings noch nicht denkbar.

Für Transport- und Logistikunternehmen habe diese Entwicklung weitreichende Folgen. Einerseits würden Personalkosten für Fahrer entfallen, die heute bei schweren Nutzfahrzeugen 30 bis 40 Prozent, bei leichten Lieferfahrzeugen 60 Prozent der Gesamtkosten ausmachen. Gleichzeitig würden durch die Automatisierung Standzeiten verringert und die Auslastung erhöht, schreibt McKinsey.

FAHRZEIT KÖNNTE NICHT MEHR ALS LENKZEIT GELTEN

In der Logistikbranche verfolgt man die Entwicklung aufmerksam: "Das automatisierte Fahren wird schnell Realität", sagt Frank Huster, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Speditions- und Logistikverbands DSLV. Noch sind für die Spediteure vor allem Spritspartechnik und Fahrerassistenz wichtig. Automatisiertes Fahren steht laut einer Umfrage im Auftrag des Zulieferers Continental nur bei 20 Prozent der Logistiker auf der Wunschliste.

DSLV-Geschäftsführer Huster glaubt aber:"Sobald die entsprechenden Systeme Serienreife erlangen, rechnen sie sich auch." Vor allem das sogenannte Platooning könne interessant werden, da der Spritverbrauch sinkt. Peter Fuß von Ernst & Young gibt zu bedenken, dass die Branche wegen des Fahrermangels unter Druck steht. Zwar dürfte ein 40-Tonner auf lange Sicht kaum ohne Fahrer über die Autobahn donnern. Mit etwas Fantasie seien aber Szenarien denkbar, in denen ein Lkw-Fahrer acht Stunden fährt und durch ein Assistenzsystem so entlastet wird, dass Fahrzeiten nicht als Lenkzeiten angerechnet würden. "Es könnte zum Beispiel auf Pflichtstopps verzichtet werden", so Fuß weiter.

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