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Transalp Trucking 2010: Oldtimer gegen moderne Trucks

27.04.2010 12:36 Uhr
Transalp Trucking 2010: Oldtimer gegen moderne Trucks
Früher und heute: Der Kraftstoffverbrauch konnte um bis zu 30 Prozent gesenkt werden (Foto: Mercedes).

Bei der Vergleichsfahrt "Transalp Trucking 2010", initiiert von Daimler Trucks, treten moderne Lkw gegen ihre Vorgänger aus fünf Jahrzehnten an.

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Bei der Vergleichsfahrt "Transalp Trucking 2010", initiiert von Daimler Trucks, treten moderne LKW gegen ihre Vorgänger aus fünf Jahrzehnten an. Der Stuttgarter LKW-Hersteller will damit die technische Entwicklung von LKW anschaulich darstellen.
Der aktuellen Vergleichsfahrt gingen umfangreiche Messfahrten eines modernen Mercedes-Benz Actros 1844 und eines Mercedes-Benz LP 1624, Baujahr 1964, über die Fernverkehrsstrecke Suttgart - Mailand - Stuttgart voraus.

Das Resultat des Vergleichs: Verbrauch und CO2 pro Tonne Nutzlast wurden fast halbiert, Partikel und Stickoxide um 98 Prozent verringert. Deutlich reduziert hat sich auch die physische und mentale Beanspruchung des Fahrers, gleichzeitig hat sich die Transportleistung verdoppelt und die Fahrsicherheit um ein Vielfaches verbessert.
Der Mercedes-Benz LP 1620, der in den 60er Jahren zu den modernsten Lastwagen seiner Zeit zählte, verbraucht beispielsweise auf der Testfahrt um knapp 20 Prozent mehr als der Actros 1844. Zu diesem Ergebnis kommen die Ingenieure, nachdem sie den Verbrauch beider Fahrzeuge auf der rund 1160 Kilometer langen Strecke Stuttgart-Mailand-Stuttgart ausgewertet haben. Noch eindrucksvoller fallen die Messergebnisse aus, wenn der Kraftstoffverbrauch im Verhältnis zur Nutzlast berechnet wird. Je Tonne pro 100 Kilometer konsumiert der Lkw-Veteran 2,34 Liter, der Actros begnügt sich dagegen mit 1,27 Liter. Das entspricht fast einer Halbierung des Verbrauchs und der CO2-Emission.

Gleichzeitig sinken auch die Werte für Partikel und Stickoxide drastisch, der Actros 1844 hat im Vergleich um bis zu 98 Prozent weniger NOx-und PM-Konzentrationen im Abgas als der LP 1620. Damit werden die Abgas-Grenzwerte von Euro 5 mehr als erfüllt.
Wo früher die Kupplung bei jedem Schaltvorgang mit einer Kraft von rund 30 Kilopond gedrückt werden musste, arbeitet heute ein vollautomatisiertes Getriebe. Im Streckenabschnitt zwischen Chur und Lostallo - dort, wo es gilt, den San Bernardino zu bezwingen - verzeichnen die Messgeräte im Actros nur 175 Schaltungen, durch Vollautomatisierung kann sich der Fahrer jedoch zurücklehnen. Der Chaffeur im LP 1620 muss dagegen insgesamt 290 mal zum Schalthebel greifen.

Zur Entlastung des Actros-Fahrers trägt auch die deutlich verbesserte Geräuschdämmung bei. Das Megaspace-Fahrerhaus zeichnet sich durch ein niedriges Geräusch-Niveau aus: 63 dB(A) bei 80 km/h gegenüber 72 dB(A) im LP 1620.
Die Aufzeichnung von Gehirnströmen mithilfe des EEGs (Elektroenzephalografie) lässt Rückschlüsse über die mentale Beanspruchung des Fahrers während der Fahrt zu. Dafür setzt der Fahrer eine mit Sensoren bestückte EEG-Kappe auf, die genau registriert, wann das Gehirn ein übers Ohr gesendetes akustisches Signal wahrnimmt. Am Steuer des Actros bleibt die Wahrnehmungszeit sowohl auf schwieriger Strecke (Baustelle, Passfahrt) wie auch auf einfach zu befahrenden Autobahnabschnitten nahezu unverändert. Im LP 1620 zeigt das EEG ein völlig andere Fahrer-Reaktion: Die Reizverarbeitung dauert bis zu 400 Millisekunden länger. So viel Zeit würde im Gefahrenmoment verstreichen, bis der Fahrer reagiert. Bei einem 80 km/h schnellen Lkw wären das eine um neun Meter später eingeleitete Bremsung. (ah)
 

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