Truck-Racing ist die schwerste Klasse im Motorsport – und Benedek Major ist der Jüngste im Starterfeld. Gerade einmal 16 Jahre ist der Ungar alt, ein Nachwuchstalent, das in Nogaro erst sein drittes Rennen im Cockpit eines Lastwagens bestritt. Es kamen ein paar glückliche Fügungen zusammen – doch Benedek hatte auch seinen Teil dazu beigetragen, dass er am Samstag nach dem zweiten Rennen ganz oben auf dem Podium stehen konnte.
Teil eins dieser erstaunlichen Leistung war, dass er sich im ersten Championshiprace den achten Platz erkämpfen konnte, der im zweiten Rennen – mit gedrehtem Start – die Pole Position bedeutete. Teil zwei der Leistung war es, mit den flatternden Nerven fertig zu werden und einen makellosen, fehlerfreien Lauf hinzulegen. Bei dem Major sicher davon profitierte, dass ihm der Franzose Anthony Janiec den Rücken frei hielt. Indem er sich nämlich auf der Piste ziemlich breit machte, wofür der Motorsportler mehr berüchtigt als berühmt ist. Ein Blick in die Ergebnisliste erzählt die Geschichte: Janiec kam als Zweitplatzierter fünf Sekunden hinter dem Youngster ins Ziel – und die Viererkette, die der Fahrer des weißen Renault hinter sich her schleppte, lag innerhalb einer Sekunde. Was wiederum die glückliche Fügung für den Franzosen war. Der Verfolger, der Janiec ernsthaft angegriffen hätte, wäre sehr wahrscheinlich vom Nächsten in der Reihe ausgekontert worden.
Der vorangegangene erste Lauf war nur aus MAN-Sicht erfreulich – die ersten fünf Plätze gingen an die Armada mit den Nürnberger Top-Triebwerken. Ganz vorne war diesmal Antonio Albacete, der seinen Erfolg am Sonntag wiederholen konnte. Champion Hahn wurde zweimal Zweiter.
Am zweiten Tag erkämpfte sich das MKR-Team mit einem Doppelsieg im abschließenden Rennen wenigstens ein Trostpflaster. Bösiger und Lacko waren am Sonntag nach einer unglücklichen Havarie, bei der David Vrsecky als Dritter mit im Bunde war, ausgefallen.