Wegen stark sinkender Corona-Infektionszahlen in Tschechien stuft die Bundesregierung das Nachbarland am Sonntag vom Hochinzidenz- zum normalen Risikogebiet herunter. Damit entfällt auch die generelle Pflicht, bei der Einreise nach Bayern oder auch Sachsen ein negatives Testergebnis vorzuweisen.
Von großer Bedeutung ist dies im Grenzgebiet insbesondere für die tschechischen Pendler, die in Bayern arbeiten. Diese müssten nun keinen negativen Test mehr vorweisen, erklärte am Freitag ein Sprecher des bayerischen Gesundheitsministeriums in München.
Zuletzt mussten die Pendler alle zwei Tage solch einen Test machen. Befreit sind nun auch Menschen, die Verwandte oder Lebenspartner in Deutschland besuchen und kürzer als drei Tage bleiben. Auch für Lasterfahrer entfällt die Testpflicht. Zudem müssen die Speditionsmitarbeiter auch nicht mehr die sogenannte „digitale Einreiseanmeldung“ nutzen.
Reisende, für die keine Ausnahmeregel gilt, können sich künftig auch erst binnen zwei Tagen nach der Einreise testen lassen, wie der Ministeriumssprecher erläuterte. In der Praxis ist allerdings ein nachträglicher Test für die Behörden nur schwer zu kontrollieren.
Tschechien zählte Ende Januar zu den ersten 20 Ländern, die als Hochinzidenzgebiete mit mehr als 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb einer Woche eingestuft wurden. Bis vor kurzem zählte das Land zu den europäischen Corona-Hotspots. Zwischenzeitlich war Tschechien sogar als Virusvariantengebiet eingestuft und es wurden wieder stationäre Grenzkontrollen eingeführt; sie endeten aber bereits vor zwei Wochen.
Corona-Lage in Europa bessert sich
Die Lage hat sich inzwischen gebessert. Innerhalb von sieben Tagen steckten sich in Tschechien nach aktuellen Zahlen weniger als 150 Menschen je 100.000 Einwohner an und die Regierung in Prag wagt vorsichtig erste Lockerungsschritte.
Wie das Robert Koch-Institut weiter mitteilte, wird auch das letzte Virusvariantengebiet in Europa heruntergestuft: Die französische Grenzregion Moselle ist dann wie auch der Rest Frankreichs nur noch Hochinzidenzgebiet. Das bedeutet vor allem eine Entschärfung der Quarantäneregeln.